Was für ein Wochenende – Schnorcheln im Damm und mehr

Hallo zusammen,

heute will ich mal wieder was schreiben :) Ist zwar schon spät, aber bis morgen haben ich ja wieder die Hälfte vergessen und ich versuche es kurz zu machen (haha… der war gut :) )

Aber es war so ein klasse Wochenende… da muss ich einfach drüber schreiben :)

Gestern, Samstag, hatten wir mal wieder vor etwas zu unternehmen. Also Ira, Alice und ich. Chester war mit Micheal zum Ski fahren verabredet.

Wir 3 hatten auch schon einen Plan. Wir waren ja vor 6 Tagen schon einmal bei der Kirche in Alassa. Dort steht eine alte Kirche am unteren Ende des Dorfes. Etwas tiefer gelegen.
Sie wurde dort erbaut bevor der Kouris Dam gebaut wurde und steht nun ab und zu unter Wasser, wenn der Damm voll ist. So wie auch im Moment. Vor 6 Tagen stand ihr das Wasser etwa halb hoch. Das Eingangstor war halb im Wasser und halb draußen.

So fassten wir den Plan das wir uns für dieses Wochenende ein Boot besorgen und dann in die Kirche paddeln um von innen Fotos schießen zu können. Ich hatte auch die Überlegung schnorcheln zu gehen um evtl. auch Unterwasseraufnahmen machen zu können. Auch wenn das Wasser sch*** kalt ist.
Das war der Plan.

Problem an der Geschichte… wo um die Jahreszeit ein Boot herkriegen? Wir hatten ja an so ein kleines Aufblasbares gedacht. Nix besonderes. Im Sommer an jedem Kiosk hier zu kriegen. Nur ist gerade kein Sommer. Und so verbrachte ich den Freitag damit Limassol nach einem aufblasbaren Boot abzuklappern. Aber überall gibt es im Moment Feuerholz statt aufblasbaren Strandspielzeugen. Im Sportladen gab es ein Aufblasbares Boot. Nur war das mehr Professionell und kostete auch gleich 1500 Euro. Nicht wirklich was wir wollten und besonders bezahlen konnten.

Samstag bin ich dann mit Alice noch in den nächstgrößeren Supermarkt gedüst. Wir brauchten noch eine Thermoskanne für den Glühwein ;) und haben auch hier noch mal geschaut. Kein Gummiboot zu kriegen. Dann noch ein Tipp aus einem neuen Spielzeugladen neben dem Supermarkt. In der Stadt ist die Hauptstelle des Ladens und die sollten was haben. Also noch in die Stadt gedüst… wir waren eh schon spät dran.
Aber auch hier gab es kein wirkliches Gummiboot. Aber etwas ähnliches. Zumindest was aufblasbares was schwimmt. Damit haben wir uns dann zufrieden gegeben und die 35 Euro bezahlt.

Dann konnten wir endlich zu Ira. Schnell die Thermoskannen mit Glühwein gefüllt und ab zum Damm. Es war schon nach 2 Uhr und viel zu spät. Als wir ankamen schon fast 3 Uhr. Noch ca. eine Stunde Sonne.
Viel schlimmer jedoch… das Wasser war weiter gestiegen. Die Eingangstür war nun schon komplett unter Wasser. Was nun? Egal… erst einmal einen Glühwein trinken :)

Da wir nun schon einmal da waren und alles bei hatten, machten wir uns trotzdem fertig für eine “Spritztour”. Also Boote aufgeblasen. Alice hatte noch ein Minischlauchboot erstanden und das komische Dinge was wir gerade gekauft hatten.
Ich habe beide Boote gleich mal getestet. Das kleine konnte man total vergessen. Damit war nur im Kreis rudern möglich. Das andere ging etwas besser. Zudem war recht starker Wind.

Nach dem ganzen Rum waten im Wasser befand ich es als “eigentlich gar nicht so kalt” und entschloss  spontan doch schwimmen zu gehen. Wozu hatte ich meine Schnorchel-Ausrüstung eingepackt. Und die beiden Damen konnten dann mit dem Boot rumrudern. Gentleman halt :)

Gesagt, getan. Umgezogen und ab die Post. Als mir das Wasser dann aber bis zum Bauchnabel ging, fand ich die Idee doch nicht mehr so toll. Meine Beine waren bereits Eisblöcke. Ich beschloss wieder Umzukehren. Da ich die Kamera hatte, mussten die Damen mit dem Schlauchboot wieder zurück kommen, um die Kamera zu holen.
Als ich die Kamera dann abgegeben hatte, war es auf einmal doch ok. Und da ich nun eh schon mal im kalten Wasser war (12 Grad… um es mal anzumerken :) ) … dann konnte ich es auch gleich durchziehen. Also doch weiter vorgewagt und letztendlich komplett im Wasser. Und es war kalt… richtig kalt.

Schnell zur Kirche geschwommen, wieder die Kamera übernommen… einmal rein getaucht, kurz umgesehen, wieder raus und zurück. Ich dachte ich krieg noch nen Herzinfarkt. Aber hab ich zum Glück nicht :)

Dann schnell raus und warme Klamotten angezogen und einen heißen Glühwein eingeschenkt. Glühwein mitzunehmen war einen grandiose Idee!!
Und dann war alles wieder warm und gut… und ein grandioses Gefühl machte sich breit. Ich habe es getan! Ja! Chaka! :) Bei 12 Grad warmen schnorcheln gewesen. Das erste mal in Frischwasser (also nicht im Meer) und dann auch gleich noch an einer überfluteten Kirche… wenn das nicht geil ist!! ;)

Gerade als wir wieder los wollten rief Chester an. Er war zu Hause und hatte sich beim Ski fahren die Hand gebrochen. Also mussten wir sofort nach Hause und ihn ins Krankenhaus bringen.

Bei den beiden zu Hause angekommen hat uns Chester schon empfangen. Ich musste aber noch mal schnell aufs Örtchen. Als ich wieder raus kam, war keiner mehr im Haus und die Tür stand noch offen. Ich dachte das sie schon rausgegangen sind und dort auf mich warten. Also bin ich raus und habe die Tür zu gemacht.
Alle standen am Auto und Chester fragte “Hast Du die Tür zugemacht?” und ich antwortete “Ja”… *ups*… sie wollten nicht los, sie wollten nur das Auto ausräumen. Und keiner hatte einen Schlüssel… *ups*… Haus verriegelt. Super.

Kein Weg rein, alles zu.

So sind wir erst einmal ins Krankenhaus (zum Glück hatte Alice ihren Autoschlüssel mit). Im Krankenhaus wurde Chester dann erst einmal Geröntgt. Nicht gebrochen, aber gerissen war der Knochen.
Hier im Krankenhaus sind die Ärzte nicht immer anwesend. Meist sind es sogar nicht einmal Angestellte des Krankenhaus, sondern private Ärzte die auf Abruf kommen. Und so brauchte der Arzt eine Weile bis er da war. Wir haben die Zeit damit überbrückt im Krankenhaus den letzten Rest Glühwein aufzuteilen :) Und dann war auch der Doc da und hat Chester eine Art Gips verpasst.
Bezahlt wird hier natürlich sofort, in der Poliklinik. Röntgen + Gips = 200,30 Euro … ich hoffe ich werde hier nie krank :o

Danach ging es wieder nach Hause und wieder zu der Frage: Wie kommen wir ins Haus.
Da konnte nur einer Helfen: Michael. Der Mechaniker und Mann mit dem Werkzeug :) Er kam dann auch zum Haus und wir probierten natürlich erst einmal alle Fenster aus. Aber alles verschlossen. Ist ja Winter.
Also… was tun? Fenster einschlagen schien die einzige Möglichkeit. :(

Doch es gab noch einen anderen Weg. Fenster auseinander nehmen. Und so hat Michael es in Mühsamer Arbeit hinbekommen das Badezimmerfenster von außen auseinander zu nehmen und dann die Scheibe (einigermaßen) heil zu Entnehmen. So das man das Fenster öffnen konnte. Die Scheibe ist zwar teilweise gerissen, aber wenigstens noch Komplett.

Und so war das Haus dann auch wieder offen.

Was für ein Tag.

Zum Abschluss sind wir dann noch in unsere neue Stammkneipe in Kolossi gegangen: The Angels Pub. Dort gab es noch 1-2 Cocktails und etwas deftiges zu essen. Naja, das Essen eigentlich auch nur dank der freundlichen Besitzer. Denn es war schon nach 10 und die Küche eigentlich schon geschlossen und sauber gemacht.

 

Heute wurde erst einmal Ausgeschlafen… naja, bis um 11. Ausgeschlafen war das nicht, aber ging schon :) Es stand ja wieder was aufm Plan heute. Nur irgendwie sind wir nicht wirklich ausm Knick gekommen. Erst nach 3 standen wir bei den beiden in Kolossi auf der Matte.

Heute waren alle mit dabei. Die anderen beiden Jungs konnten ja nicht mehr Ski fahren. Die armen :( Auch mit dabei war heute Marina. Sie “sollte” uns die Höhlenkirche zeigen. Da ging es dann auch gleich hin. War fast um die Ecke. Zwischen Kolossi und Kurium. Ein bisschen versteht ist ein kleines Gehöft. Sieht aus wie ein Vorgarten. An einer Wand ist ein Eingang. Dahinter verbirgt sich eine kleine Höhle mit vielen christlichen Bildern. Ein kleine Kirche halt. In einer Höhle.
Sehr interessant. Doch gerade als ich ein paar Fotos schießen wollte, ging das Licht aus. Super.

Danach ging es wieder zurück. Was nun tun? Es war schon gegen 4. So beschlossen wir dann noch kurzfristig 2 der alten Römischen Brücken zu besuchen (Kelefos und Elias Brücke). Die sind mitten im Troodos Gebirge und die Fahrt würde eine Weile dauern. Aber wir riskierten es und erreichten beide noch vor dem Dunkelwerden. Aber gerade so.

Was soll man dazu groß schreiben? Es sind 2 alte Brücken die über einen Fluss führen… der im Moment gerade sehr viel Wasser führt. Leider mussten wir etwas hasten und so hatte ich nicht wirklich viel Zeit schöne Fotos zu machen. Aber ich werde wiederkommen :)

Und das war mein Wochenende. Sehr interessant. Wieder einmal viel neues Gesehen und der Samstag war das Highlight :)

Zudem haben wir beschlossen das wir es in 2 oder 3 Wochen wagen werden und an der Kirche richtig tauchen gehen. Bis dahin ist der Wasserpegel hoffentlich weiter angestiegen. Wir hoffen ja das die Kirche komplett untergeht. Aber dafür müsste der Pegel noch ca. 5 Meter ansteigen. Ich denke den Gefallen wird er uns nicht tun. Aber vielleicht geht wenigstens noch das Dach unter :)
Und dann heißt es hart sein und für 15-20 Minuten komplett ins kalte Wasser eintauchen. Mit Wetsuite… nicht mit Trockenanzug. :) :)

Ok, jetzt ist Feierabend. Ist schon fast 2 Uhr morgens und morgen ist Montag.

Hier noch das Video… schaut es euch mal an… wie verrückt wir sind :) Aber das war eine Gaudi :)

Liebe Grüße
Gordon

2 Kommentare
  1. Alexander sagte:

    Hi Gordon,

    wow… was für ein geiles Abenteuer.
    Hey das Foto oben mit der Kirche die bis zum Dach unter Wasser steht….. hammergeil! ;-) (verzeihung für den Ausdruck)

    Also auf so eine abenteuerliche Idee muss man aber auch erstmal kommen. Habe noch nie davon gehört und bin begeistert und beeindruckt zugleich.

    Die Sache mit den Schlüsseln und gebrochenen oder angeknacksten Knochen braucht man ja nun auch nicht unbedingt würde ich meinen.

    Aber so ist das halt im Abenetuer.

    Super geschrieben, bin froh, dass ich über deine Seite gestolpert bin.

    Weiter so.. macht Spaß hier zu stöbern.

    Grüße Alex

    Antworten

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] Ich hatte ja darüber geschrieben das wir am “Green Monday” in Alassa waren (siehe Schnorcheln im Damm). Hier steht eine Kirche sehr nahe am Damm. Oder besser gesagt mittlerweile im Damm. Denn der ist […]

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