Gibraltar

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30.06.2013

Die Nacht war nicht der Bringer. Auf dem Parkplatz ging am Abend noch richtig dir Post ab. Bis früh morgens um 6-7 waren die Jugendlichen dort und haben rumgegröhlt und mit ihren Autos laute Musik gemacht. Ich habe die Nacht wenig geschlafen. Ständig lauschen ob sich jemand am Auto zu schaffen macht oder es sonst irgendwie beschädigt. Aber zum Glück ist nichts passiert. Um 8 klingelte mein Wecker. Nur ich wollte noch nicht.
Am Morgen war der Parkplatz dann leer. Bis zum Mittag.

Ich habe mich irgendwann an die Übersetzung des letzten Artikels gemacht. Das dauerte bis um 3. Dann war ich endlich fertig und hab mich mit dem Internet verbunden, um zu speichern. Und er speicherte den Artikel, lädt die Seite neu und… alles weg. Weg… die letzten 5 Stunden schreiben… weg. Einfach weg. Ich dachte ich werd nicht mehr. 5 Stunden einfach weg. Wir hätten in der Zeit auch sonst was tolles machen können.
Naja, war nicht mehr zu ändern. Wir haben dann um 5 endlich unsere 7 Sachen gepackt und sind Richtung Grenze aufgebrochen.

Der Grenzübergang verlief auch sehr einfach. Wir mussten unsere Ausweise vorzeigen und durften durch. Vielleicht haben Sie gesehen das wir unser Känguru vollgeladen hatten und hatten keine Lust das alles zu durchsuchen. :)

Me at the lighthouseWir sind gleich erst einmal komplett durch Gibraltar durchgefahren, bis zum Ende… dem Point of Europe. Von hier sieht man Afrika. :) Und auch sonst hat man einen schönen Ausblick.
Von hier fährt auch die Buslinie 2 in die Stadt rein. Da die Parksituation in der Stadt sehr schwierig ist (ist ja kaum Platz da) sind wir mit dem Bus noch mal in die Stadt rein. Eigentlich wollten wir nur mal eine Rundfahrt machen. Da es mal wieder ein Problem mit dem Ticket gab, sind wir notgedrungen an der Endhaltestelle ausgestiegen und haben uns schon mal zu Fuß die Einkaufsstraße angesehen. Am Sonntag heute war natürlich fast alles geschlossen. Bis auf ein paar kleine Kioske. Aber es war schon mal interessant durch Gibraltar zu gehen und sich ein paar Sachen anzusehen.

Wir sind dann gegen 8 mit dem Bus wieder zurück zum Parkplatz, haben noch was gegessen und dann Aufgebaut. Ein paar Jugendliche haben sich abends noch auf dem Parkplatz vergnügt. Doch irgendwann wurde es ruhig und wir konnten auch endlich schlafen.

01.07.2013

Um 10 haben wir endlich dem Bett entsagt und sind aufgestanden. Der erste Weg führte in das Touristenbüro gleich neben uns. Ein paar Informationen und Karten zusammengesucht.
Das es auf den Felsen gehen sollte, war klar. Eigentlich wollte ich mit der Seilbahn hoch. Dann hätten wir den ganzen Felsen aber zu Fuß erkunden müssen. Außerdem hatte das hochfahren mit dem Auto den Vorteil das man nur einmal bezahlen muss. 29 Euro für 2 Personen und ein Auto. Dafür waren alle Eintrittsgelder für die Attraktionen inklusive.

St. Michaels caveAls erstes haben wir uns die St. Michaels Höhle angesehen. Eine sehr interessante, wenn auch kleine, Höhle. Sie wurde teilweise zu einem Konzertsaal umfunktioniert. Schade das gerade an diesem Tag keines war. Durch die Höhle ist man in ca. 15 Minuten durch.

An apeBei der Höhle sieht man auch schon die ersten Affen. Auf dem Felsen in Gibraltar leben die einzigen freilebenden Affen in Europa. Es sind Berberaffen. Und sie sind frech! Als wir angekommen sind und nicht wussten das dort auch Affen sind, hatten wir die Fenster offen. Bevor wir realisiert hatten was abgeht, hatten wir auch schon den ersten im halboffenen Fenster hängen. Zum Glück auf Julias Seite (ich hätte sonst noch einen Unfall gebaut). Sie war so überrascht das sie ihn wieder raus boxte. Wir schlossen schnell die Fenster und fuhren zum Parkplatz.
Auf der Straße dort an der Höhle waren so um die 20 Affen verstreut. Im Grunde waren sie an Menschen nicht sehr interessiert. Nur wenn ein Auto mit offenem Fenster vorbeifuhr. Einem unwissenden haben sie glatt (und blitzschnell) eine Chipstüte aus dem Auto geklaut.
Das füttern ist übrigens streng verboten und wir mit bis zu 4000 GIB (Gibraltar Pound) bestraft.

The Siege tunnelsNach dem Höhlenbesuch sind wir zum anderen Ende des Berges gefahren.  Zu den Great Siege Tunneln. Verteidigungsstollen die in den Feld gegraben wurden, als Verteidigungsanlagen bei der Belagerung im 17. Jahrhundert. Hier stehen auch noch einige ‚dicke Bertas‘ rum. Die dicken Kanonen aus der Zeit. Es ist sehr interessant diese Tunnel mal zu sehen. Auch wenn wahrscheinlich nur ein kleiner Bereich für Touristen aufbereitet wurde. Im Felsen von Gibraltar verlaufen insgesamt Tunnel von einer Länge von 50km. Gern hätte ich mehr gesehen :) Aber so hatte man einen kleinen Einblick in die Geschichte des Landes.
North of GibraltarVon hier hatte man auch einen guten Ausblick vom Felsen auf den nördlichen Teil des Landes. Den Flughafen mit der Startbahn, über die auch noch eine Straße führt. Die Straße muss immer gesperrt werden, wenn ein Flugzeug landet oder startet. Und natürlich ist das auch noch die Straße die nach Gibraltar rein und raus führt. Also kommt keiner rein oder raus, wenn ein Flugzeug kommt oder geht. :)

Nach den Tunneln sind wir wieder runter vom Felsen. Eigentlich wollten wir noch den Affenfelsen sehen, aber da alles Einbahnstraßen sind kamen wir nicht mehr zurück und konnten nur noch runter.

GibraltarWir sind zurück zum Parkplatz am Europe Point, wo wir schon die ganze Zeit standen, und dann mit dem Bus in die Innenstadt. Der unkomplizierteste und stressfreiste Weg.
Es war bereits halb 6 als wir in der Stadt ankamen. Zum Glück haben die Geschäfte hier bis um 7 offen. Wir konnten noch ein wenig in der Einkaufsstraße schmökern gehen. Die Geschäfte erinnerten ein wenig an die aus Andorra. Einige sind ein Mix aus Telefon, Computer, Schmuck und Souvenirgeschäft in einem. Dazu einige Läden die Tabak und Alkohol verkaufen. Gibraltar soll ein Steuer- und Einkaufsparadies sein, haben wir im Internet gelesen. Aber davon merkt man wenig. Technik kostet genauso viel wie in Deutschland. Zigaretten und Alkohol sind billiger, das stimmt. Auch Sprit kostet weniger. Aktuell ca. 1,30 Euro für 95er.

Wir haben uns ein wenig in den Geschäften umgesehen, aber nicht wirklich was gefunden. Ich habe mir dann, natürlich, noch eine Stange Zigaretten gekauft… und eine Packung Nikotinpflaster.
Dazu noch ein paar Souvenirs und Postkarten. Und das war‘s.

Mosque by nightDie Läden schlossen dann langsam einer nach dem anderen und wir sind dann auch wieder zurück zur Bushaltestelle. Es stand auch gerade ein Bus da und wartete. Den haben wir dann gleich genommen und sind wieder zurück zum Auto am Europe Point.
Ich habe noch mal den Artikel übersetzt, der ja letztens verloren gegangen war.

02.07.2013

Tag der Abreise aus Gibraltar. Aber erst einmal haben wir uns noch gemütlich am morgen in das Cafe dort gesetzt und das Internet genutzt. Ich habe dann endlich den Artikel über Barcelona und die folgenden Tage veröffentlicht und den aktuellen noch ein bisschen weiter geschrieben.  Postkarten schreiben war auch mal wieder an der Reihe :)

Irgendwann gegen 2 sind wir dann endlich losgefahren. Allerdings erst einmal noch in die Stadt. Der einzige Postkasten, den wir kannten, war mitten in der Stadt. Wir suchten uns also einen Parkplatz. In der Stadt ist leider alles bezahlt. Also haben wir den Automaten mit 2 Euro gefüttert… das gab uns ca. 2 Stunden zeit.            Julia wollte noch ein paar weitere Postkarten kaufen. Ich hatte die spontane Idee mal jemand total unbekanntem eine Postkarte zu schicken :) So kaufte ich auch noch eine.

Dann hatten wir beschlossen noch beim Inder essen zu gehen. Wir hatten seine Werbung am Vortag in der Stadt gesehen und die Preise waren ok. Also suchten wir den Inder. Es war ein kleines Restaurant in einer Nebenstraße. Julia bestellte sich eine Mangoshake… das war lecker. Irgendwie Mango mit Jogurt gequirlt. Zu essen gab es Hähnchen in 2 verschiedenen Ausführungen. Auch sehr lecker.
PostboxNach der Stärkung haben wir gleich noch die Postkarten geschrieben. Glücklicherweise haben wir das WLAN Passwort des Restaurants bekommen. So konnte ich noch die Adresse der Überraschungspostkarte raussuchen. Ich habe das Telefonbuch aufgemacht und wusste dann nicht weiter und Julia meinte das ich doch mal nach ‚Zube‘ suchen solle. Vielleicht findet sich da ja was, das würde die Suche auch gut einschränken. Also tat ich es. 9 Ergebnisseiten a 10 Anzeigen. Das schränkte das ganze schon ein wenig ein. Dann sah ich auf der ersten Seite eine Katrin Zube, Inhaberin eines Blumengeschäfts. Das fand ich gut und Katrin hat jetzt eine Postkarte von mir aus Gibraltar bekommen :)

PostcardsNach der Stärkung ging es zurück zum Auto. Natürlich am Postkasten vorbei, wo wir unsere Postkarten noch auf die Reise schickten. Zurück am Auto entgingen wir nur knapp einem Strafzettel. Die Politesse war schon am aufschreiben (wir haben unseren Parkschein 20 Minuten überzogen). Wir riefen ihr schon von weitem zu das wir jetzt sofort wegfahren. Sie lächelte nur und meinte freundlich ‚You are going NOW?‘… ‚Yes, yes… NOW‘. Sie packte ihre Maschine wieder weg und sagte nur noch ‚Glück gehabt‘  :) Freundliche Politessen hier. :)

Apologizing from GibraltarAuf dem Weg aus Gibraltar raus haben wir es natürlich nicht verpasst noch mal für 1,31 Euro voll zu tanken. Und dann ging es schon zur Grenze, sind ja alles keine Distanzen hier. Parken, Tanken, Grenze… alles innerhalb von 2 Km :)
Von dieser Seite der Grenze ist die Warteschlange allerdings extrem. Bei sengender Hitze haben wir bestimmt eine halbe Stunde in der Schlange gestanden (4 Reihen nebeneinander, um Platz zu sparen). Dabei habe ich Schilder an der Seite entdeckt, auf denen sich die Regierung von Gibraltar für diesen Umstand entschuldig und erklärt das Spanien mit diesen Umständen Druck auf Gibraltar ausüben möchte. Die Politische Lage zwischen den beiden Staaten ist nicht sehr entspannt, da Spanien Gibraltar gern besitzen würde.

View to AfricaFür uns ging es weiter in Richtung Tarifa, der südlichste Punkt von Spanien (man behauptet dort auch der südlichste Punkt der EU… was soo nicht stimmt, denn das ist Limassol… bzw. Akrotiri ;) … ehrlich).
Der Weg führte uns über einen Berg. Auf dem Höchsten Punkt ist ein kleines Restaurant mit einem Aussichtspunkt. Die Luft war klar an dem Tag und man hatte einen tollen Blick auf Afrika… naja, Marokko. Wir haben hier kurz Rast gemacht und sind dann weiter. Tarifa lag am Fuß dieses Berges. Ein, mehr oder weniger, kleines Fischerdorf.

Erster Stop: LIDL. Wir hatten fast nichts mehr zu trinken. Aber fast noch weniger Bargeld. Also haben wir von unserem letzten Geld noch 2 Packen Eistee und ein Toastbrot geholt. Wir brauchten dringendst einen Geldautomaten.

Danach ging es weiter in die Stadt rein. Ich habe Inge so programmiert das sie uns zum äußersten, südlichen Punkt lotst. Leider war das letzte Ende dann aber gesperrt. Wir suchten uns in der Nähe einen Parkplatz und gingen zu Fuß dort hin. Bis auf die Vorgelagerte Insel sind wir aber auch nicht gekommen, Sperrgebiet. Dafür steht man dort, auf dem Weg zur Insel, genau zwischen Mittelmeer und Atlantik. Ist ja auch mal was :)

Auf dem Weg zurück habe ich einige Plakate von einer Tauchschule gesehen. Am südlichsten Punkt von Europa… naja, Spanien, tauchen zu gehen. In der Straße von Gibraltar. Das wäre auch mal noch ein Highlight. Also habe ich versucht noch wen zu erreichen, es war ja schon um 9 oder so. Und tatsächlich erreichte ich noch jemanden. Am nächsten Tag um 10 fahren sie tauchen. Zu einem Wrack, wie der Mann meinte. Das klang doch gut. Und Englisch sprach er auch noch. Das wäre dann also der Plan für den nächsten Tag. :)

Dann sind wir noch eine Runde durch die Stadt gelaufen. Wir brauchten beide Geld und machten uns auf die Suche nach einem Geldautomaten. Dabei kamen wir an einem Geschäft vorbei in dem Whale-Watching angeboten wurde. Wale sehen… mein Traum… obwohl mein Traum eher dahin geht mit Walen zu tauchen… aber sehen wäre ja schon mal ein netter Anfang. Wir also rein und uns mit der netten Dame eine ganze Weile unterhalten… denn sie sprach Deutsch. Wir hätten wohl Glück, denn an dem Tag wären sie das erste seid 2 Wochen rausgefahren. Vorher war so starker Wind das nichts möglich war. Und ab Freitag sollte es schon wieder schlechter werden. Jetzt oder nie.
Da wir morgen nun aber schon Tauchen wollten, waren wir in einer Zeitlichen Misere. Erst Tauchen und dann noch Whale Watching? Mal schauen.

Weiter ging es in die Stadt. Hier haben wir zwar eine Post gefunden (Julia ist Postbankkunde), aber die hatte keinen Geldautomaten. An allen anderen konnte sie kein Geld abholen (hatten wir schon ausprobiert). Also suchte ich mir den nächsten Automaten und konnte wenigstens Geld abholen. Morgen würde ein teurer Tag werden.

Zurück am Auto haben wir aufgebaut und sind schlafen gegangen. Direkt da auf dem Parkplatz. Wir waren einfach fertig. Ich wollte mich absolut nicht mehr rühren.

Liebe Grüße
Gordon


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