München, Schloss Neuschwanenstein und mehr…

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01.06.2013

Hallo zusammen,

weiter geht es :) Und mal wieder hat uns die Langschläfrigkeit übermannt. Eigentlich wollten wir heute ja früh raus und dann nach München, zum Deutschen Museum. Aber ich habe erfolgreich meinen Wecker ignoriert. So sind wir erst um 10 losgekommen. Dann auf die Autobahn Richtung München. War ungefähr eine Stunde fahrt. Das Wetter war natürlich schon beschissen. Es hat in einer Tour geregnet. :(

Als erstes mussten wir zur Post. Julia hatte noch etwas Postlagernd nach München schicken lassen. Natürlich hatte ich die falsche Straße in das Navi eingegeben und so landeten wir erst einmal in der falschen Ecke von München. Aber nur ca. 5 Km von der Richtigen entfernt. Der Umweg kostete uns eine halbe Stunde.
Dann hatten wir endlich die Richtige Poststelle gefunden. Natürlich in der Innenstadt.. und kein Parkplatz weit und breit. Da es bei der Post ja aber nicht so lange dauern kann, hab ich mich einfach gerade rüber in eine Einfahrt gestellt.
Leider dauert es bei einer Post doch mal länger. Nämlich wenn die Postmitarbeiter die Pakete nicht finden können. So stand ich eine halbe Stunde im Parkverbot. Zum Glück kam niemand. Dafür haben die Mitarbeiter (mit Julias Hilfe) dann doch noch beide Pakete gefunden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADas Deutsche Museum war quasi gleich um die Ecke. So ging die Parkplatzsuche gleich weiter. Ich habe mich dann für ein Parkhaus entschieden. 7 Euro die Stunde (max. 20), dafür aber keinen Stress mehr. Der Ausgang vom Parkhaus mündete genau neben einem Globetrotter Shop… natürlich mussten wir da auch noch rein. Julia wollte noch nach Schuhen gucken und ich nach so einem genialen Handtuch (so ein sehr dünnes, das sich anfühlt wie Leder… aber total ‚Ergiebig‘ ist und sehr schnell trocknet… und sehr klein zusammenfaltbar ist). Also rein in den Laden. 4 Etagen… wahrscheinlich der größte Globetrotter Laden in Deutschland. Um Untergeschoss konnte man sogar Kanus Probefahren ^^

Nach einer Ewigkeit sind wir wieder aus dem Laden raus. Keine Schuhe, aber dafür mein Handtuch, eine Europakarte und Spanngurte.
Danach schnell über die Straße (es regnete immer noch) zur Sparkasse, mein Geld war schon wieder weg. Das 3te mal 200 Euro abgeholt (langsam wird es teuer… aber es war bis jetzt auch noch ein Haufen Zeug dabei, was mit dem Reisebudget nix zu tun hatte… wie die Solargeschichte). Und dann endlich Richtung Museum. Auf dem Weg haben wir noch schnell an einem Selbstbedienungs-Bäcker angehalten. Wir hatten Hunger. Mit im Laden war eine kleine Asiatin. Sie plante wohl eine Party und wollte genau 27 Stück Gebäck. Die Verkäuferinnen verstanden sie nicht, sie die Verkäuferinnen nicht. Zuerst machten sich die beiden Verkäuferinnen über die kleine lustig (weil sie mit dem Handy rumspielte). Dann half Julia ein bisschen mit der Kommunikation aus und am Ende hatte die kleine Dame 2 große Bleche voll mit Waren. … Und wir unser Mittagbrot.

Gegen 2 kamen wir dann endlich am Museum an. Es war recht voll, für dieses Mistwetter. Wir bezahlten brav unsere 8,50 Euro Eintritt und bemerkten das dass Museum um 5 schon wieder schließen würde. 3 Stunden für so ein riesiges Museum ist nicht viel. Naja, was wir schaffen, das schaffen wir und den Rest halt nicht.
Als erstes Standen wir im Schifffahrtsbereich. Hier haben wir uns recht eingehend alles angesehen. Alte Boote, neue Boote… originale Boote und nachbauten. Besonders interessant fand ich das Originale U1 im Keller. So aufgeschnitten das man innen schön alles sehen konnte (natürlich nicht rein gehen).
Dann ging es weiter zu Elektronik. Also Generatoren und Starkstrom. Hier gibt es eine Blitzsimulation, alle paar Stunden. Die nächste haben wir uns natürlich angesehen. Was sehr interessant und sehr laut. Ich habe Videos davon gemacht… die ich aber leider nicht zeigen darf. Keine Fotos und Videos aus dem Museum dürfen veröffentlicht werden. Total bescheuert… naja.

Danach hatten wir nur noch eine Stunde übrig. Die trennten wir uns. Ich hatte mich für den IT Bereich entschieden. Total langweilig. Klar auch interessant mal die Technik von früher zu sehen. Aber als ich in den letzten 5 Minuten in die Flugabteilung kam, dachte ich mir auch so ‚Mist, hier hätte man mehr interessante Dinge gesehen.

Naja, ich bin mal noch kurz durchgerannt und dann wurde ich auch schon quasi – mit Lautsprecherdurchsagen – aus dem Museum rausgeschmissen. Julia habe ich draußen schon im Souvenirshop gefunden… bei den Postkarten. Gute Idee… da war doch was. :) Also habe ich mir auch gleich 3 schöne Postkarten von München ausgesucht. Ich habe bis jetzt immer 3 genommen und dann an 3 verschieden Leute geschickt. Von jedem Ort immer an alle eine Postkarte zu schicken wäre zu stressig. Außer Lotta, die kriegt von überall eine :) Dann bleiben immer noch 2 andere übrig.

Danach ging es zum Auto zurück. Der Parkautomat meinte wir sollen 15 Euro bezahlen… bis zur nächsten Erhöhung des Parkpreises hatten wir aber noch eine halbe Stunde. Also gingen wir noch mal ein paar Minuten zu Globetrotter rein. Dabei fanden wir – natürlich – noch mal was. Ich habe noch ein Multifunktionstool und ein Messer für je 10 Euro – was soll‘s, probieren – gefunden und noch 2 Bücher als Reiselektüre.

Dann bezahlten wir den ultimativen Parkpreis von 15 Euro und machten uns auf den Weg zum Schloss Neuschwanenstein. Auf dem Weg viel uns dann spontan ein das wir die Befestigung für die Dach-Solarzelle noch in Augsburg liegt. Dort hatten wir sie runtergenommen und nicht wieder drauf gemacht. Wir hätten neue kaufen können. Aber das Stück kostet auch 15 Euro und musste dann noch aufgebohrt werden. Also war es günstiger und besser noch mal zurück nach Augsburg zu fahren und sie zu holen. Um kurz nach 8 waren wir dann wieder zurück in Augsburg. Christine war jedoch unterwegs und so waren wir noch in der Stadt einen Döner essen. Dann bei Christine die Leisten eingepackt und noch schnell einen Kaffee getrunken und ein paar letzte Tipps abgeholt.

Dann zurück auf die Piste und von Augsburg über die B17 direkt runter Richtung Neuschwanenstein. Christine hat uns gesagt das es auf der Strecke einen Parkplatz direkt an der Straße gibt, auf dem man Übernachten könnte. Den haben wir auch gefunden (oder irgendeinen anderen halt) und dort übernachtet.

02.06.2013

Über das Langschlafen sag ich schon gar nix mehr. Um 10 sind wir aufgestanden, haben gepackt und sind gleich los zum Schloss. Auf dem Weg viel uns dann ein das wir ja eigentlich noch zur Wieskirche wollten. Christine meinte das sie sehr schön sein soll. Zum Glück waren wir noch vor dem Punkt wo wir abbiegen mussten (sie lag mit auf dem Weg). Navi schnell umprogrammiert und ab zur Wieskirche.
OLYMPUS DIGITAL CAMERAVersteckt mitten im Nirgendwo liegt die Wieskirche. Soll wohl auch sehr berühmt sein und ist ein Walfahrtsort. Und es war nicht gelogen, innen wie außen ist diese Kirche sehr schön. Sehr schöne Wandmalereien innen und selbst von außen ist sie angemalt.
Heute sind gerade Pilger eingetroffen, die bis zu 100km gelaufen sind (schön d***). Gerade als wir gehen wollten fing die Heilige Messe an. Die Priester (oder was auch immer) kamen zur Tür herein … gefolgt von einer Schaar Pilger und sonstigen Anhängern. Laut Betend und Amen rufend. … Das erinnerte mich sehr an eine Sekte…

Wir haben uns noch kurz nach Souvenirs umgesehen und sind dann schleunigst wieder gefahren. Weiter zum eigentlich Ziel des Tages, Schloss Neuschwanenstein. Das erreichten wir nur wenige Minuten später. Von weitem hielten wir es noch für das andere (dort gibt es 2 Schlösser). Aber als wir näher kamen wurde uns klar das es sich um das Schloss Neuschwanenstein handelt. Sieht anders aus als auf all den Fotos und Postkarten. Grau und kleiner. Bei dem Wetter wahrscheinlich auch kein Wunder. Es war ja auch grau und Regnete in einer Tour.

Schloss NeuschwanensteinDennoch war das Dörfchen überlaufen mit Touristen. Kaum Deutsche, viele Asiaten und Osteuropäer. Wir beschlossen dennoch mal zur Marienbrücke zu laufen. Von dort soll man den schönsten Ausblick haben. Also Tasche gepackt, Regenschirm raus und losgewandert. Nach einem recht Steilen Aufmarsch erreichten wir die Marienbrücken nach gut 20 Minuten. Der Ausblick ist wirklich sehr schön. Das Schloss ist ca. 100 Meter direkt neben der Brücke, auf gleicher Höhe. Die Brücke hängt dabei auch gut 50 Meter über dem Boden. Man kann also wundervolle Fotos machen. Noch schöner sicherlich wenn es nicht regnet. Aber was will man machen… wir müssen halt nehmen was kommt.
Direkt unter der Brücke ist noch die Badewanne des Teufels. Eine Felsspalte durch die sich tosend der Fluss durchdrückt und in einem Becken mündet.

Auf den Besuch des Schlosses selbst haben wir dann verzichtet. Julias leichtes Schuhwerk war schon total durchnässt, es war kalt und wir mussten auch weiter. Wir wollten schließlich noch weiter nach Italien. Inge (unser Navi) meinte das es gut 5 Stunden über die Landstraße dauern würde. Keine Zeit also für große Spaziergänge. Zurück zum Auto und schon waren wir wieder auf der Straße.

Aber apropos Navi(gationssystem). Hier streiten sich ja die Leute. Mit Navi lernt man die Strecke nicht kennen und es stumpft ab, sagen die einen. Die anderen finden die Bequemlichkeit toll.
Ich persönlich möchte meine Inge (so hab ich es getauft) nicht mehr missen. Es ist wundervoll. Ich sage Inge wo ich hin will und Inge sagt mir wo ich langfahren soll. Wo genau ich abbiegen muss und wann. Sie sagt mir meist auch wie die Höchstgeschwindigkeit ist und warnt mich, wenn ich sie überschreite. Aber das ist nicht alles. Inge weiß wo Parkplätze, Sehenswürdigkeiten, Museen und andere wichtige Punkte sind (nur öffentliche Toiletten und Waschsalons kennt sie leider nicht). Und man kann sie anweisen keine Mautstraßen zu nutzen, was auch wichtig sein kann (wie bei uns heute).

Natürlich ersetzt ein Navi nicht den Fahrer. Geschwindigkeitsbegrenzungen können sich spontan ändern, Baustellen können den Straßenverlauf ändern, etc. Aber es ist eine echte Hilfe. Besonders auch im Ausland und in Großstädten, wenn man so schon genug mit dem Verkehr und der neuen Umgebung zu tun hat. Dann kann man die Streckenführung dem Navi überlassen… und evtl. auch mal einen kurzen Blick in die Landschaft werfen.

Wir waren nun also wieder zurück auf der Straße und Bassano del Grappa war das Ziel des heutigen Tages. Inge meinte das es gut 350 Km von dort sein. Da wir aber Landstraße fahren wollten (um Mautstraßen zu meiden) war die errechnete Zeit ca. 5:30 Stunden. Errechnete Ankunftszeit ca. 20:30. Geht ja noch, dachte ich mir. Inge berechnet die Zeit aber wohl auf der maximal möglichen Geschwindigkeitsbegrenzung der benutzten Straßen. Das haut so nicht hin. Denn die Straßen sind so kurvig, das man eine mit 100 ausgeschilderte Straße teilweise nur mit maximal 30-40km/h befahren kann.  Und so schob sich die geplante Ankunftszeit immer weiter nach hinten.

Natürlich regnete es auch immer fröhlich weiter langhin. Autokolonnen schoben sich über die Bergstraßen. Die Motorradfahrer haben mir am meisten leid getan, bei dem Wetter. Und es waren nicht wenige unterwegs.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAWir fuhren dann durch Österreich bis nach Italien. Immer weiter durch die Alpen und immer schön neben der Autobahn, auf der Landstraße, entlang. Die Aussicht, soweit ich mal einen Blick riskieren konnte, war wirklich sehr schön. Meist musste ich mich aber auf die Straße konzentrieren. War schon stressig da zu fahren. Der Regen, die kurvigen Straßen und teilweise sogar Pässe. Dann noch auf die Schilder achten.
Aber wir haben es geschafft. Jedoch nicht bis Bassano del Grappa. Diese Nacht werden wir auf dem Gelände einer Tankstelle irgendwo 70km vor Bassano übernachten. Hier stehen auch ein paar Trucker und wir haben uns einfach mit dazu gestellt. Natürlich wieder mit etwas Aussicht. In einem Tal, umgeben von Bergen stehen wir heute.

Ich bin gespannt wie es morgen weitergehen wird.

Viele Grüße
Gordon

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