Paris
20.07.2013
Die Nacht war ruhig und niemand störte uns. In aller Seelenruhe sind wir am morgen aufgestanden. Naja, erst einmal ich. Ich hatte keine Zigaretten mehr und am Abend habe ich keine mehr bekommen. Der Zigarettenshop im Bahnhof, um die Ecke, hatte schon zu. Zum Glück hatte er am Morgen schon offen. Also habe ich mir erst einmal meine Suchtmittel besorgt. Zurück am Auto dauerte es noch mal eine Stunde bis wir endlich los konnten.
Die Wohnung von Julias Bekannten war gute 23 Km entfernt. Auf dem Weg haben wir noch an einem Lidl gestoppt. Hier haben wir leider nicht das bekommen was wir wollten, aber um die Ecke eine Post entdeckt. Wir hatten noch Postkarten zum Abschicken. Julia musste ihre erst einmal noch schreiben. Also haben wir noch eine Stunde auf einem Bezahlparkplatz gestanden ohne zu bezahlen.
Dann ging es weiter, nach Paris rein.
Der Stress auf den Straßen hielt sich zum Glück in Grenzen. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Aber vielleicht hat uns Inge auch nur über gute Straßen gelotst. Außer einem kleinen Stau auf dem Zubringer ging es gut voran. Und das mitten in Paris. Wir fanden auch ganz gut zu der Bekannten nach Hause und konnten sogar noch einen Parkplatz fast vor dem Haus ergattern. Nur war sie noch gar nicht zu Hause. Sie kam erst am Abend aus Norwegen an. Also war unser Plan für den Tag der Eifelturm.
Nach einem kleinen Einkauf beim Shop um die Ecke ging es zur nächsten U-Bahnstation. Die nette Dame am Schalter erklärte uns wo wir hin müssen und auf ging es in die Abgründe von Paris. Interessante U-Bahn hier. Vielleicht kommt es mir auch nur so ‚anders‘ vor. Wir mussten jedenfalls erst einmal mit der Linie 13 bis zur nächsten Station und dann weiter mit der 6 bis zur Station am Eifelturm. In der 6 fing auf einmal ein junge an mit einem Instrument zu spielen. Mitten in der U-Bahn und recht laut. Aber es hat sich gut angehört. Ich habe natürlich meine GoPro raus gekramt und das gefilmt. Kurz vor dem Eifelturm ist er dann in der Bahn mit einem Becher rumgegangen… war ja irgendwie klar. Aber er war gut und ich habe ihm was gegeben.
An der Haltestelle angekommen haben wir erst einmal realisiert das aus der U-Bahn eine Hochbahn geworden war. Der Eifelturm war noch gute 500 Meter entfernt. Auf dem Weg dorthin vielen die ganzen Schwarzen Leute auf, die einem permanent kleine Eifeltürme verkaufen wollten. Auch säumten natürlich Souvenirshops den Weg. Wir haben zwar hier und da mal kurz geschaut, wollten aber dennoch erst einmal zu DEM Wahrzeichen von Paris. Und dort kamen wir dann kurze Zeit später auch an. Mitten in der Stadt steht das eiserne Ungetüm. In einem großen Park, ganz am Anfang.
Es ist schon genial endlich mal den berühmten Eifelturm in real vor einem zu haben. Sieht irgendwie kleiner aus als seine Berühmtheit vermuten lässt. Aber trotzdem stattlich. Wir haben uns erst einmal in den Rasen davor gesetzt und das ganze auf uns wirken lassen.
Nach ein paar Minuten sind wir weitergegangen und haben uns ein wenig dort umgesehen. Toiletten gibt es auch… total überfüllt natürlich… für Frauen. Bei den Männern ist nicht so viel los gewesen.
Dann kamen wir an den Kassenhäuschen vorbei. Hoch oder nicht hoch, das war die Frage. Es war gegen um 3. Ich wollte schon gern mal hoch, wenn man schon mal da ist. Julia war da nicht so für zu haben. Und so haben wir beschlossen das Julia unten bleibt und ich alleine hoch gehe.
Es gibt mehrere Kassenhäuschen und Eingänge. Bei einem war die Schlange sehr lang, bei einem anderen mittelmäßig. Dann entdeckte ich ein Kassenhäuschen an dem niemand stand. Ich fragte mich schon warum. Dann kam doch jemand und holte ein Ticket. Danach wieder Leere. Vielleicht ist es ein spezielles Kassenhäuschen oder die Leute stellen sich lieber in Schlangen an.
Also bin ich hin und habe nach einem Ticket gefragt und auch eines Bekommen. Durch einen Seiteneingang, für Personen mit Ticket, ging es dann zu den Treppen. … Hat keine 3 Minuten gedauert in den Turm zu kommen, wo ich an den anderen Kassen mindestens eine halbe Stunde gewartet hätte.
Ich hatte ein Treppensteiger-Ticket für die 2. Plattform geholt. Ob ich von da noch Lust auf die 3. (oberste) Plattform habe, weiß ich ja noch nicht. Und so ging es erst einmal bis zur ersten Plattform. Von hier hat man schon einen ganz guten Ausblick. Ich habe erst einmal eine Runde gedreht und fleißig Fotos gemacht. Dann ging es noch ein wenig höher, zur 2. Plattform. Von hier ist der Ausblick noch besser. Wieder Fotos und Videos gemacht. Auch gibt es hier Souvenirshops. Ich habe eine Postkarte für Anna gefunden, aber sonst war es mir zu teuer hier.
Dann habe ich die Schlange zur obersten Etage gesehen und es mir überlegt da auch noch anzustehen. Zumal ich ah keinen offene Ticketschalter dort oben mehr gesehen habe. So machte ich mich langsam wieder an den Abstieg. Der Trip im Turm hat mich ca. eine Stunde gekostet. Nicht sehr viel. Und so schaute ich erst mal beim Treffpunkt mit Julia vorbei. Sie lag da im Gras rum und rechnete mal wieder mit ihren Ausgaben hin und her.
Ich legte mich auch ein bisschen mit in den Rasen und entspannte mich erst einmal nach der Anstrengenden Tour. :)
Nach einer halben Stunde circa sind wir weitergegangen und haben uns noch ein wenig im Park umgesehen und sind auch mal etwas weiter gegangen um den Turm mit etwas Entfernung zu Fotografieren. Dabei haben wir noch die Zieleinfahrt von einem Radrennen (Tour de London to Paris). Morgen ist hier sogar die Zieleinfahrt der Tour de France.
Na wir haben fein Fotos gemacht und noch ein paar Souvenirs gekauft und sind dann langsam zur U-Bahnstation zurück. Es war auch schon gegen halb 6 und um 7 waren wir schon mit Anaise verabredet.
Auf dem Weg zurück kamen wir auch an ein paar Hütchenspielern vorbei. Julia ist stehengeblieben und hat dem zugesehen. Ich blieb dann auch stehen und schaute dem Spiel auch ein wenig zu. Sah einfach aus. Irgendwer drehte ständig das falsche um und wer anders dann das richtige. Es war auch klar ersichtlich wo der Ball ist. Irgendwann konnte ich nicht mehr… was jetzt kommt war ja klar. Ich wusste genau wo der Ball drunter war… war er aber natürlich nicht. Julia hat mich noch versucht zu warnen das ich es nicht tun sollte…
Und so wurde ich für meine Dummheit recht schmerzlich Bestraft. Besonders auf einer Reise mit sehr begrenztem Budget… eine Tankfüllung wäre drin gewesen.
Ich denke das war mal eine Lehre und ich werde um diese Hütchenspieler nur noch weite Bogen ziehen. Damit war ich schön sauer, über mich selbst am meisten. Das schöne Geld, was man damit am Abend noch hätte anstellen können… Naja, weg war weg.
Wir sind dann zurück zur U-Bahnstation an der wir gestartet sind. Ein paar Meter weiter war das Cafe in dem wir uns mit Anais treffen wollten. Das Cafe hatte einen gewissen Charme. Die Straße war auch schon sehr ‚französisch‘, so wie Paris in meinem Kopf jedenfalls ist. Eine leicht schmalere Straße mit Bürgersteigen, auf denen die Cafes ihre Stühle gestellt haben. Und hier sitzen die Leute und trinken … was auch immer. Die Leute die auf dem Bürgersteig gehen interessiert es eher wenig das sie diesen auch noch mit den Barbesuchern teilen müssen.
Wir haben uns in die verabredete Bar gesetzt und auf Anaise gewartet. Sie kam dann auch bald und wir haben angefangen alle zusammen zu schnacken. Die beiden Mädels über ihre Zeit in Asien, über unseren Trip jetzt und so ein bisschen Bla Bla. Was man sich halt so erzählt.
Ziemlich bald bekamen wir Hunger und sind in ein Restaurant umgezogen. Für die Damen gab es Fisch des Tages und ich hatte ein Steak. Und eines ist sicher, Paris ist keine günstige Stadt. Pro Gericht pauschal 16 Euro (satt bin ich nicht von geworden), Nachtisch 8 Euro pauschal, Bier 4 Euro, eine Kugel Eis 2,50-4,50.
Gegen 12 waren wir zu bei Anaise. Endlich Duschen, im Internet gucken und noch erzählen. Auch durften wir bei ihr schlafen und das erste mal seid 8 Wochen haben wir nicht im Känguru geschlafen. Julia hat sich mit Anaise das Bett geteilt und ich habe es mir auf einer unserer Luftmatratzen gemütlich gemacht.
21.07.2013
Als ich aufwachte waren wir allein. Julia war schon wach und Anaise war nicht mehr da. Julia hat einen Zettel vorgelesen, den sie hinterlassen hatte. Das wir ihr Texten sollen, wenn wir wach sind und das sie dann mit Frühstück zurückkommen würde. Total süß! :) Sie ist früher aufgewacht und wollte uns nicht beim schlafen stören und ist in ein Cafe gegangen. Fand ich ja sehr… süß halt :)
Es war bereits 10:30 als ich endlich aus dem Bett kam. Es war zwar irgendwie nicht so schön wie im Känguru, aber mal wieder alleine schlafen ist echt toll. Julia hat dann Anaise Bescheid gesagt das wir auch endlich aufgestanden sind und 5 Minuten später stand sie mit einer Tüte voll Leckereien vom Bäcker in der Tür. Hammer. :)
Sogar einen Morgen-Kaffee gab es…
Nach der Stärkung ging es dann Langsam los. Als erstes stand Notre Dame auf dem Plan. Mit der U-Bahn ging es bis fast vor die Tür der Kathedrale. Die Schlange war mal wieder mächtig. Aber es ging schnell voran. Es sah aus wie mindestens eine halbe Stunde anstehen, war aber nicht einmal 5 Minuten. Innen war es … eine Kirche. Wie viele andere auch… und doch ist ja jede anders. Es war hier irgendwie eine interessante Stimmung. Ich denke diese Entsteht durch die Bauweise der Kirche. Mystisch könnte man sagen. Auch hat sie viele große Mosaikfenster.
Aber viel zu sehen gibt es nicht so wirklich. Wir sind einmal durch gegangen, haben uns dann noch ein wenig auf die Bänke gesetzt und sind nach ein paar Minuten auch wieder raus.
Es ging zu Fuß weiter zu La Basilique du Sacré Coeur de Montmartre. Eine weitere Kirche quasi… Aber vorher hatten wir noch was anderes vor. Wir hatten uns alles für ein Picknick mitgenommen und wollten hier unser Picknick machen. Es ging ein wenig den Berg lang hoch und wir ließen uns auf der Wiese nieder und breiteten uns aus. Natürlich waren wir nicht allein dort. Der Platz war recht voll mit Leuten. Die dunkelhäutigen Menschen waren auch wieder dabei die Touristen auszunehmen (teilweise fast schon brutal). Und direkt vor uns hatte eine Koreanische Musikgruppe aufgebaut und machte Soundcheck. Hörte sich schon sehr interessant an. Wir hofften das sie noch anfingen solange wir da waren. Aber nach einem einzigen Song verschwanden sie dann schon wieder. Schade…
Dennoch war es ein schönes Picknick. Der Platz ist ein wenig erhöht und wir konnten ein wenig über Paris schauen.
Nach der Stärkung ging es dann endlich ins Sacre Coeur. Eine Kirche die ich nicht als sehr interessant einstufen würde. Einzig die Malerei an der Frontseite war interessant. Bei dem Versuch sie zu Fotografieren wurde ich doch recht unfreundlich darauf hingewiesen das hier doch Fotografieren nicht erlaubt sei. Jetzt komme ich wohl in die Hölle… wenn ich dem Verein angehören würde…
Wir haben uns da schleunigst wieder vom Acker gemacht und sind weiter zu einem Künstlerplatz, Namens Place du Tertre. Das ist ein Quadratischer Platz an dem einige Künstler ihre Stände aufgebaut haben, insbesondere Maler stellen ihre Werke dort aus und malen auch direkt auf der Straße. Natürlich gibt es auch Bars an der Seite und auch Souvenirshops dürfen nicht fehlen.
Von dort sind wir zu meinem persönlichen Sightseeing-Highlight gegangen. Das Cafe Les 2 Moulins. Das berühmte Cafe aus dem Film ‚Die fabelhafte Welt der Amelie‘. Anaise hat uns natürlich die ganze Zeit begleitet und einen super Reiseführer abgegeben. :)
Wir haben natürlich auch einen Kaffee dort getrunken. Wir waren eh am Verdursten.
Das Cafe war natürlich nicht so wie im Film. Also zumindest war es hart zu sehen dass es das gleiche Cafe als im Film ist. Aber wenn man sich das ganze etwas genauer Ansieht, dann erkennt man es schon. Die Bar, die Toiletten, die Tür zur Küche, die Eingangstür. Aber die Bänke stehen anders, es gibt viele Spiegel die man im Film nicht so sieht. (Ich muss mir den Film noch mal anschauen und jetzt mal genau darauf achten. :) ) Das wir richtig waren konnte man aber auch an den Leute erkennen. Manchmal kamen nur kurz welche rein, machten ein Foto und sind sofort wieder raus.
Aber cool ist es definitiv in DEM Cafe mal einen Kaffee zu trinken. :) Hat was. :)
Einige Fotos später (von innen und außen) ging es dann weiter. Weiter wieder zurück nach Hause. Nach einem kleinen Rundgang durch die Stadt ging es dann zur U-Bahn und wieder zurück zu Anaise. Uns qualmten die Beine und wir waren müde.
Wieder zurück ist nicht mehr viel passiert. Ich habe ein bisschen geschrieben, Anaise hat leckeren Salat gekocht und dann gab es Abendbrot. Da sie heute ja wieder arbeiten musste, sind wir nicht spät ins Bett gegangen.
22.07.2013
So ging es auch recht früh aus den Federn raus heute. Anaise musste um 8 zur Arbeit. Wir durften noch ein bisschen bleiben. Ab um 9 wurde unser Parkplatz, der am Wochenende frei war, zu einem Bezahlparkplatz. Wir mussten um 9 also auch verschwunden sein.
So verabschiedeten wir uns am morgen noch voneinander, duschten dann beide noch schnell und sind dann auch los. Auf die Piste in Richtung Luxemburg. Ich hatte mir das fahren in Paris schlimmer vorgestellt, aber es war relativ ruhig. Das Känguru hat keine Beule abbekommen. Mal gut auch.
Noch ein kurzer Stopp bei Lidl, um die Getränkevorräte aufzufüllen und den Rest des Tages haben wir auf der Straße verbracht. Bis nach Sedan. Hier kehrten wir mal wieder bei Mc Donalds ein. Wir mussten ja noch Postkarten schreiben und in Frankreich verschicken, solange wir im Land sind. Ein bisschen Internet ist auch immer gut. Nachdem wir unsere Postkarten geschrieben und das Internet leer gesaugt hatten, sind wir in das gegenüberliegende Shoppingcenter. Draußen haben wir die Postkarten gleich in den Postkasten geworfen und sind dann noch kurz einkaufen gegangen.
Es ging dann doch noch mal auf die Piste. Bis nach Belgien rein haben wir es noch geschafft. Gute 100 km sind wir noch gefahren, bevor es uns auf einen einsamen, aber großen Waldparkplatz verschlagen hat. Wie geschaffen für ein einsames Nachtlager. Gegen 12 waren wir dann auch endlich im Bett.
Liebe Grüße
Gordon
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