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Naturschutzgebiet Geres im Norden Portugals und Santiago de Compostela

09.07.2013

Der Morgen begann wie immer gemütlich. Die Sonne war schon am Himmel, aber durch den Seewind blieb es zumindest im Wind angenehm. Wir ließen auf beiden Seiten ein wenig die Schiebetüren offen und hatten so einen angenehmen Durchzug.

Irgendwie war heute gar nichts mit uns los und wir legten noch mal einen Faulen tag ein. Angesichts des schönen Strandes und des Internets. So konnte ich noch ein wenig für meine Webseite schreiben und wir konnten noch mal relaxen. Klingt komisch, aber wenn man jeden Tag woanders ist, das ist auch anstrengend. Und ich fahre dazu ja auch noch immer.

Gordon at the beachAm Nachmittag haben wir es auch für eine Weile an den Strand geschafft. Das Wetter war gut und die See… sorry, der Ozean, sieht hier echt einladend aus. Leider ist hier die Strömung wohl sehr stark und die Wellen haben gut Kraft. So war nur Julia ganz drin und ich habe mich ein wenige in der Brandung gewälzt. Ist eh ganz schön kühl der Atlantik. :)

Mehr gibt es zum heutigen Tag eigentlich schon nicht zu sagen :)

10.07.2013

Was soll ich groß sagen. Wir sind heute wirklich aufgestanden… wie jeden anderen Tag auch :) Vielleicht ein wenig eher heute, als normalerweise. Unsere nette Dame von der Touristeninformation hat uns heute noch eine Nachricht geschickt, dass wir doch unbedingt im Nationalpark vorbeischauen sollen. Also haben wir geschaut wo er ist… und er lag auf dem Weg nach Santiago de Compostella. Also beschlossen wir uns heute noch im Nationalpark umzusehen.  Vielleicht würde das Portugal ja noch aus dem ‚Langweilig‘ Status befreien.

So habe ich noch einen Kaffee im 10 Meter entfernten Kiosk getrunken (auch um die Toilette benutzen zu können). Und dann ging es weiter. Als erstes zur nächsten Poststelle. Wir mussten noch unsere Postarten verschicken, bevor wir Portugal verlassen, was ja am nächsten Tag dann wäre. Inge leitete uns im nächsten Dorf zur örtlichen Poststelle. Dort angekommen, konnten wir nur eine Apotheke ausmachen. Naja, vielleicht ist da ja die Post mit drin. Wir also rein und gefragt ob hier auch die Post ist. Nein, um die Ecke. Aha… ok. Also um die Ecke und hinter das Haus. Da Post office in Portugalwar ein Baumarkt / Gartenhandel. Hmm… dann sahen wir ein kleines Schild auf dem Correio (portug. Für Post). Okkk… wir also rein in den Laden. Sah aus wie ein Informationstisch in einem Baumarkt… in dem es keine Beleuchtung gibt. Die 2 Männer darin unterhielten sich und einer Tippte irgendwas in die Kasse und schrieb irgendwas auf. Wir wurden keines Blickes gewürdigt… 10 Minuten lang. Wir fühlten uns irgendwie ignoriert. Bis irgendwann, als wir schon fast wieder gehen wollten, doch noch Beachtung fanden. Julia wedelte mit den Postkarten, in der Hoffnung man würde verstehen was wir wollen. Die Dame, die dazugekommen war, nahm die Postkarten entgegen und fing erst einmal an zu lesen… die Adressen wie auch die Nachrichten… wir guckten uns nur erstaunt an. Dann fing sie an zu rechnen und der Mann, der Übersetzen musste, da er ein wenig English sprach, meinte das wir pro Postkarte noch was bezahlen müssten, da es die falschen Briefmarken wären. Die die wir drauf hatten waren nur für Portugal. Interessant… irgendwer hatte uns beschissen. Aber was sollten wir machen. Also noch mal 5 Euro bezahlt und unsere Postkarten … sind hoffentlich auf Reisen gegangen.  Wer also eine Postkarte von mir aus Portugal bekommen hat, bitte mal Bescheid sagen!

Nature park in GeresDanach ging es dann weiter Richtung Norden. Nach Geres. Hier fängt (bzw. hat schon) das Naturschutzgebiet an. Es geht gleich mit einem schönen See los, auf dem man sogar Wassersport machen kann. Wir haben für ein paar Schnappschüsse kurz gehalten, sind dann aber gleich weiter nach Geres. Auch hier sind wir durch gefahren und zum Campingplatz. Ich wollte mal schauen wie der so ist und wie die Preise so sind. Wir erreichten den Campingplatz, der gut Ausgeschildert ist, sehr abenteuerlich. Die Gegend hier sieht wirklich wie ein Naturschutzgebiet aus. Die Natur ist sehr üppig hier, im Gegensatz zu der kargen Landschaft im Rest Portugals (aber auch Südspanien oder Zypern z.B.). Viele Bäume, Berge, Farne, etc. Und natürlich auch wieder Berge. Und sehr wenig Verkehr, was bei den engen Straßen aber auch gut so ist.
Der Weg zum Campingplatz führte uns ab von der geteerten Straße, auf einen Weg. Dann ging es über eine Holzbrücke, über einen Fluss… ich hatte ein wenig sorgen. :) Und weiter auf einem ‚Ackerweg‘ bis zu einer weiteren Brücke. Hier stand ein Stop-Schild und man konnte den Eingang des Campingplatzes erkennen. Ein junger Mann kam und entfernte ein weiteres Schild direkt auf der Brücke, um uns den Weg frei zu geben…

Wir haben uns erst einmal bei der Rezeption vorgestellt und nach den Preisen gefragt. 3,50 pro Person und pro Auto. Also 10,50 Euro pro Nacht für uns. Sehr angenehme Preise.
Da es aber erst kurz nach Mittag war, wollten wir uns noch ein bisschen hier umsehen. Julia hat den jungen Mann gleich ausgefragt, was man denn hier so sehen kann. Besonders die Wasserfälle wollten wir dann wissen. In einem holperigem English/Portugiesisch Mix hat er uns dann versucht unsere Fragen zu beantworten (sehr freundlich und hilfsbereit). Dazu haben wir gleich noch eine Karte von der Region gekauft. So konnten wir dann unterwegs notfalls noch nachlesen. Auch hat kein Navi POI’s. Inge hat zum Glück wenigstens Straßenkarten von hier.

Erste Anlaufstelle war ein Punkt an dem angeblich ein super Wasserfall sein sollte (wir haben ein Bild im Büro des Campingplatzes gesehen… sah toll aus). Es ging den Berg lang hoch. Durch die schmalen und kurvigen Straßen und besonders durch die Steigung sind wir meist mit 30Km/h dahin gekrochen. Das war aber ok, so konnten wir wenigstens etwas vom Park genießen. Und man kommt ja auch langsam ans Ziel.
Wir erreichten schließlich die Stelle an der der Wasserfall sein sollte. Doch es war keiner da. Anstatt des Wasserfalls fanden wir … naja, einen kleinen Wasserfall mit einem natürlichen Pool davor. Das sah fürs erste auch ganz einladend aus. Nur der Parkplatz war ca. 300 Meter weiter die Straße lang. Ich konnte Julia zu dem kleinen Spaziergang überreden und wir liefen zu dem Pool. Er lag etwas tiefer und der Abstieg war etwas schwieriger… aber es hatte sich gelohnt. Es war schon eine kleine Menschenmenge hier und wir gesellten uns dazu. Das Wasser war glasklar und erfrischend. Genau richtig eigentlich. Wir gesagt, sogar mit einem kleinen Wasserfall.
Natürlich bin ich nicht ohne Taucherbrille dort hin und so waren wir ein wenig Schnorcheln. Zu unserer Verwunderung waren sogar einige kleinere Forellen in dem Pool. Die Schwammen da fröhlich zwischen den ganzen Leuten.

Wir blieben ca. eine Stunde dort und genossen die Atmosphäre und natürlich den Pool. :) Dann ging es wieder zurück zum Auto. Die Karte wies noch einige andere Wasserfälle aus. Wir wollten noch einen versuchen. Der nächstgelegene… dennoch gut 10 Km entfernt. Es ging wieder zurück bis hinter den Campingplatz, von dem wir gestartet sind. Inge kennt natürlich keine Wasserfälle und so haben wir ein Dorf einprogrammiert, das etwas hinter dem Wasserfall liegt. Das kannte Sie.

Leider waren wir wohl gerade an einem Punkt an dem Sie etwas verwirrt war. So drehten wir eine Ehrenrunde auf einer der steilsten Straßen die ich jemals hinuntergefahren bin. Ich weiß nicht wie viel Prozent Gefälle es waren… aber ich würde auf um die 30% tippen. Und das teilweise in Kurven durch das Dorf. Wir schafften es, zum Glück, und kamen wieder zu dem Punkt an dem wir eben gestartet waren. Wir hatten eine falsche Abbiegung genommen. Also noch mal und diesmal die richtige Straße genommen.

Es ging einige Kilometer durch weitere schöne Natur und Landschaft. Einsame Straßen den Berg lang hoch und wieder runter. Die Autos, die uns entgegen kamen, kann ich an einer Hand abzählen. Teilweise hatten wir eine Aussicht vom Berg und konnten das ganze Tal um Geres überblicken. Traumhaft. Und der Wald sieht teilweise aus wie ein Märchenwald. … Hier ist Portugals wahre Schönheit versteckt.

Wir mussten dann eine Abbiegung nehmen, an der die Asphaltstraße wieder endete und wieder eine Sandstraße begann. Diese führte uns dann zu einer Brücke. Von hier musste man zu Fuß zum Wasserfall gehen. Es sind nur wenige Minuten zu Fuß, er ist quasi gleich um die Ecke. Dieser Wasserfall ist schon beeindruckender. Er besteht aus mehreren Ebenen. 4 um genau zu sein. Von ganz oben fällt das Wasser in einen Pool, ca. 8-10 Meter tiefer. Dann noch einmal ein Fall in einen Pool ca. 4-6 Meter tiefer. Und dann der große Fall bis nach unten. Der ist dann ca. 20-30 Meter.
Von der 4 zur 3 Etage waren gerade Bergsteiger am Abseilen. Auch sah es so aus als würde die 3. Etage mit einer Höhle verbunden sein. Zumindest glaube ich Stalaktiten entdeckt zu haben und ich konnte das Ende der Höhle nicht sehen. Ich bin jetzt natürlich neugierig :) Werde es wohl aber erst später im Internet herausfinden.

Es wurde langsam später… was nun tun? Nach ein wenig Umsehen entdeckten wir in der Nähe einen Parkplatz mit Aussicht. Wie geschaffen für eine Übernachtung. :) Wir haben hier aufgebaut und noch mal Gegrillt (natürlich mit vernünftigem Grill). War ein sehr schöner Tag und Abend. :)

Das beste kam dann als wir aufgebaut hatten und alle unsere Lichter aus waren und die Nacht hereingebrochen war. Ich habe noch nie in meinem Leben so einen klaren Sternenhimmel gesehen. Sogar die Milchstraße war klar erkennbar. Ein Traum (den man leider nur schlecht auf ein Foto oder Video bannen kann).

11.07.2013

Mal ein überraschender Morgen. Wir wurden von komischen, sehr nahen, Geräuschen geweckt. Es bimmelte. Ziegen?… Ziegen! … Was nun? Julia öffnete vorsichtig ihre Seitentür und es bot sich uns ein sehr… unerwarteter Anblick. Direkt an unserem Auto liefen Ziegen durch das Farn. Aber nicht nur 5 oder 6… dutzende.
A goat is looking in the car.Die Ziegen ließen sich weder vom Auto stören, noch als Julia die Tür aufgemacht hatte und wir ungläubig und definitiv erstaunt, aus dem Auto glotzten. Sie liefen einfach vorbei, als würde hier jeden Tag ein Auto rumstehen aus dem Leute glotzen.
Nur 2 oder 3 blieben kurz stehen, glotzen ins Auto rein, so wie wir raus… und liefen nach ein paar Sekunden weiter.

Dann fühlte sich eine Ziege (evtl, ein Bock) wohl doch vom Auto gestört und griff es beherzt an. Wir, noch immer drinnen, hörten nur die das Teil die Stoßstange mit seinen Hörnern bearbeitete. Die Versuche von Julia das Tier von innen, mit leisen Rufen, zu verscheuchen, scheiterten kläglich. So zog sie sich schnell etwas an und sprang aus dem Auto. Eigentlich wollten wir uns dem Hirten eher nicht präsentieren, da wir noch immer in einem Naturschutzgebiet sind und er nicht unbedingt wissen musste das wir hier im Auto sind.
Aber Antonio, so hieß er, interessierte das eher weniger. Julia hatte ihn schnell in ein ‚Gespräch‘ verwickelt. Sofern man das so nennen konnte. Antonio sprach kein Englisch und wir kein Spanisch. Aber irgendwie verstanden wir trotzdem dass er Antonio heißt und seine Herde 500 Tiere umfasst. … Die gerade an uns vorbeigezogen ist. Seine Hirtenhunde waren Teppichflitzer. Keine Ahnung was das für eine Rasse ist, aber sie waren Mini. Dafür waren sie zu zweit und sehr agil. Die haben den Ziegen trotzdem Beine gemacht.

Nach diesem interessanten Start in den Morgen haben wir auch gleich zusammengepackt und sind zum nächsten Highlight des Tages aufgebrochen… Duschen unter dem Wasserfall oder zumindest Baden in dem Naturpool davor. Der Wasserfall war ja nur 100 Meter den Weg wieder zurück. Also sind wir den Berg hinuntergerollt und haben weiter unten geparkt. Sachen gepackt… Taucherbrille, Schnorchel, GoPro und Badezeug… und dann ging es los. Im steinigen Flussbett in Richtung The pool at the waterfallWasserfall. Wir erreichten einen Pool, an dem wir, ohne Überqueren, nicht weiterkamen. Der Wasserfall selbst war noch nicht zu sehen. Er war noch um die nächste Ecke. Doch der Pool sah auch ganz interessant aus. Wir haben uns also umgezogen und sind vorsichtig in das kühle Nass gestiegen. Das Wasser war wieder Glassklar und etwas kühler. Wieder gab es kleine Fische die sich dort tummelten. Ich weiß aber nicht was für welche.

Wir haben den lieben Gott einen guten Mann sein lassen und hier 1-2 Stunden die Seele baumeln lassen. Nach dem Schwimmen noch auf einem großen Stein in die Sonne gelegt.
Julia hat im Pool sogar noch ein verschlossenes Bier gefunden. Es war sogar noch gut. Das wir mir einen der nächsten Abende versüßen :)

Irgendwann haben wir uns besonnen das noch ein weiter Weg vor uns liegt an dem Tag und wir doch besser mal los sollten. Das Tagesziel hieß Santiago de Compostela. Das Ziel des Jakobwegs. Es waren noch gut 200km zu fahren. Hört sich nicht weit an, aber ohne Autobahn zieht sich das schon in die Länge.

Es ging noch einmal direkt durch das Naturschutzgebiet. Ein wunderschöner Ort und der schönste in Portugal, den wir gesehen haben. Allein hier könnte ich einige Wochen verbringen und auf Fototour gehen. Das Gebiet grenzt im Norden direkt an Spanien. Wir verließen den Park also direkt nach Spanien rein.

Cathedral of Santiago de CompostelaGegen 5 Uhr waren wir dann in Santiago de Compostela und liefen natürlich direkt erst einmal zur Kathedrale. Santiago hat eine sehr schöne alte Innenstadt und die Kathedrale ist wirklich nicht übel. Alt… so sieht sie auch aus. Das hat aber auch seinen sehr eigenen Charme.
Da wir auch noch Postkarten verschicken wollten, haben wir erst einmal nach den Öffnungszeiten geschaut. Die Kathedrale selbst hat bis halb 9 offen. So konnten wir erst einmal noch Souvenirs und Postkarten besorgen. Die Straßen um die Kathedrale sind voll von solchen Shops. Und Straßencafes.
Wir haben uns gut mit Postkarten, Briefmarken und auch Souvenirs eingedeckt und sind dann zurück zur Kathedrale.

Im Grunde ist sie sehr einfach. Keine Wandmalereien, kein Marmor… aber 2 Dinge fallen sofort ins Auge. Die Orgel mit seinen Rohren, die in den Raum reinhängen und der riesige goldene Altar… der bei genauerer Betrachtung noch weit nach hinten reicht und sogar begehbar ist. Darunter sind Katakomben, in die man teilweise rein kann.

Zu unserer Überraschung fingen sie um 19:30 mit der Messe an. Keine Kamera und kein Video mehr. Und schön leise sein. Julia wollte bleiben, ich stehe eher nicht auf sowas. Aber ok, in dieser speziellen Kirche kann man ja sich das ja mal Antun. Und so setzten wir uns und ich hielt brav die Kamera still.
Dann trat eine Nonne an das Mikrofon und sprach irgendwas in Spanisch. Als sie mit der Rede fertig war, setzte die Orgel ein und sie fing an zu singen. … Atemberaubend! Sie hatte eine klasse Stimme und durch die Akustik in der Kirche… genial!
Dann redete mal wieder einer und dann sang sie zwischendurch auch ab und zu mal wieder.
Und dann kam das Beste. Sie füllten den großen Weihrauch-Schwenker und schwenkten ihn… und wie! Ich dachte gleich fliegt er aus dem Fenster… zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht das es links und rechts (vom Schwenker) noch einen Gang gibt. Die Leute die da saßen müssen eine richtige Ladung abbekommen haben.
Nach einer Stunde war die Messe zu Ende. Natürlich habe ich heimlich ein bisschen mit der GoPro gefilmt. Die Nonne musste ich einfach aufnehmen. Ich hoffe man hört es gut auf den Videos, konnte es noch nicht prüfen.

Als die Messe vorbei war, haben wir uns noch ein wenig mehr in der Kirche umgesehen. Bis wir gute 10 Minuten später aus der Kirche rausgeschmissen wurden. Fast im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Typ ging rum und hat die Leute rausgeschmissen.
Wir entschieden uns dafür noch ein wenig durch die Innenstadt zu schlendern… in Richtung Auto. Nach 2 Ecken hörten wir auf einmal Musik. Klang sehr interessant und lag auf unserem Weg. Um die nächste Ecke Concert on a city placewar ein Platz. Und mitten auf dem Platz war Technik aufgebaut und dazwischen ein Orchester… wou. Vor dem Orchester eine Steintreppe. Wir blieben stehen und lauschten der Musik. Echt schön… und der klang dort… einsame Spitze. Wir entschieden etwas länger zu bleiben und suchten uns freie Plätze auf der Treppe. Bestimmt eine Stunde saßen wir da und haben den Musikern gelauscht. Die Musikrichtung kann ich nicht einmal genau bestimmen. Es war kein Klassik. Gegen Ende haben sie wohl einer Weile etwas Afrikanisches gespielt, aber das konnte man auch so genau nicht raus hören. Ich habe Videos gemacht :) Musst Du warten bis ich es hochladen konnte. ;)

Wir blieben dann bis das Konzert ganz zu Ende war. Mittlerweile war es so gegen halb 10 und wir mussten mal zurück zum Känguru. Das stand nämlich in einem Parkhaus und die Parkuhr lief. 5,70 Euro mussten wir bezahlen.
Und dann die allabendliche Frage: Wo schlafen. Wir beschlossen noch ein bisschen zu fahren und dann zu schauen wo wir einen netten Schlafplatz finden. Die nächste Strecke ist eh lang… gute 950Km bis zu den Dune de Pyla in Frankreich. Und rennt die Zeit langsam weg. Wir haben nur noch wenige Tage und müssen jetzt echt Strecke machen. 2 Punkte stehen noch auf unserer Liste. Die Dune du Pyla und Paris. Das sind unsere letzten Ziele und diesmal ohne Bummelstrecke und noch 5 mal irgendwo anhalten.

Es war schon fast dunkel und ich liebe es nicht gerade im Dunkeln zu fahren. Das ist sehr anstrengend für meine Augen. Aber wir haben es noch ganze 160 Km geschafft. Aber auch nur weil noch 90km Autobahn dabei waren. Später wurde es auf einmal Nebelig (sehr nebelig) und auch kurvig. Wir erreichten wohl auch schon die Nordausläufer der Pyrenäen. Irgendwann um 1 in der Nacht ging es einfach nicht mehr. Glücklicherweise fanden wir einen Friedhof mit einem riesigen Parkplatz davor. Hier würden wir wohl niemanden stören und bauten im Nieselregen unser Nachlager auf. Ich glaube so schnell bin ich selten eingeschlafen.

12.07.2013

Die Ruhestätte war Himmlisch… ruhig :) Am morgen hörten wir ein Elektroauto über den Parkplatz fahren und später einen Traktor. Aber niemand störte sich an uns. Wir sind gegen 9 aus dem Bett gefallen. Den Friedhof haben wir uns noch kurz angeschaut. Sehr komisches Ding. Julia nennt es Schrankfriedhof. … Ich habe keine Ahnung wie ich es nennen würde. Aber man kann es sich schon wie einen Schrank vorstellen. Mit vielen kleineren, aber wohl tiefen, Öffnungen. Da liegen die Toten drin. 4 – 5 ‚Etagen‘ übereinander. Sehr … ungewohnt. Aber platzsparend.

Wir haben dann gepackt und sind wieder zurück auf die Straße. Das Wetter war nicht so toll heute. Bewölkt und nebelig. Für uns damit gutes Reisewetter. Wir hatten ja einen ganzen Tag auf der Straße vor uns. 750km um genau zu sein.
Und so fuhren wir auch den ganzen Tag durch die Landschaft. Erst hatten wir Glück und konnten auf der A8 fahren. Später mussten wir dann auf der N634 weitermachen. Der Nebel blieb den ganzen Tag und tauchte die Landschaft in eine Mystische Umgebung.

Einen Zwischenstopp legten wir natürlich bei Mc Donalds ein. Etwas gegen den Hunger tun, eine (mehr oder weniger) vernünftige Toilette und Internet :) Wir Junkies.
Ach ja, wir mussten ja auch noch die Postkarten von Santiago schreiben und verschicken, bevor wir Spanien verlassen. Wir hatten ja schon zig Spanische Briefmarken. So verbrachten wir mal wieder 2-3 Stunden bei unserem Lieblingsrestaurant und mussten danach noch in die Stadt, zum Postkasten.
Und dann ging es zurück auf die Bahn. Weiter durch die Landschaft Nord-Spaniens… die irgendwie total an Mitteldeutschland erinnert.

Dann wurde es mal wieder dunkel… Überraschung :) Inge meinte das es noch bis 2:30 in der Nacht dauern würde bis wir da wären… 250km noch.
Wir haben es noch bis hinter die französische Grenze geschafft und uns dann einfach auf dem nächst besten Mc Donalds Parkplatz niedergelassen.  :) Der hatte schon zu, so konnte uns niemand mehr stören. Aufgebaut und eingeschlafen. Der Tag hat geschlaucht. Autofahren macht doch müde. Besonders die Nachttouren schlauchen sehr.

Viele Grüße
Gordon


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Der Süden Portugals

05.07.2013

Die Nacht war leider nicht toll. Wir haben zwar direkt am Meer gestanden (nur ein paar kleine Häuser dazwischen) aber trotzdem war es in der Nacht Schweineheiß. Wir haben Nachts um 3 noch mal die Türen aufgerissen, um ein bisschen kalte Luft durchwehen zu lassen. Es ging gar nicht. Wir haben geschwitzt wie die Tiere.

Morgens ging es dann. Wir haben uns erst einmal den Strand angesehen. Schöner großer Strand mit traumhaftem Sand. Die Kite-Surfer waren schon auf dem Wasser. Wir haben auf der Straße sogar eine ganze Schulklasse mit kleinen Surfbrettern gesehen. Kleine Portugiesen mit kleinen Surfbrettern :) Das Meer selbst sah nicht sehr einladend aus. Es war dreckig (vom aufgewirbeltem Sand bzw. Sedimente) und die Wellen waren recht kräftig. Wir beschlossen lieber nicht rein zu gehen. Wer weiß was da für Strömung ist.

Wir gingen zum Auto zurück und bauten ab. Doch bevor wir los sind, haben wir noch im Cafe nebenan einen Kaffee getrunken. Ich habe festgestellt das ‚coffee‘ auch hier noch Espresso heißt. Ich bekam also eine Pfütze Kaffee mit dem Coffeingehalt einer ganzen Tasse.

Dann ging es aber endlich los… weiter. Wir wollten an dem Tag noch bis kurz vor oder nach Lissabon kommen. Direkt rein wollten wir nicht. Den Stress brauchten wir nun nicht auch noch. Ich mag es allgemein nicht in großen Städten zu fahren. Zu viel Stress.
Also hab ich, in Inges Karten, ein nettes Plätzen an einer sehr großen Bucht gefunden und ihr gesagt das wir da hin wollen. Es waren gut 300 Km, eine Weile zu fahren, wenn man keine Autobahnen nutzt.

Und dann ging es durch die Pampa von Portugal. Und es war wieder heiß. Im Auto teilweise 45 Grad, auch draußen nicht weniger. Der Wind brachte auch keine Abkühlung, da er die gleiche Temperatur hatte. Selbst in Zypern ist es nicht so heiß. So stelle ich mir die Wüste vor. Sengende Hitze ohne Möglichkeit auf Abkühlung.
Und in dieser Hitze sahen wir immer wieder große Ansammlungen von Storchnestern. Auch hier hatten Sie überall ihre Nester, wie schon vor ein paar Tagen in Spanien. Ihnen scheint diese Hitze nichts auszumachen.

Die Landschaft zog in den Stunden an uns vorbei. Portugal finde ich persönlich nicht so wirklich interessant. Es ist bis jetzt das flachste Land, mit ein paar kleineren Hügeln. Es ist heiß und die Vegetation ist zwar vorhanden, aber nicht wirklich einzigartig.

Wir haben irgendwann noch mal bei einem Supermarkt angehalten und uns mit kalten Getränken versorgt. Mehr ist an diesem Tag nicht passiert… außer die Straße.

Wir erreichten den Platz noch relativ früh. Es war noch hell. Wir haben uns den Platz ein wenig angesehen. Hier war wohl mal eine Toreroschule. Der Inhaber ist aber gestorben, wie wir später erfuhren, und nun liegt das Gelände brach und verrottet.
Vor uns lag die Lagune, die einige Kilometer ins Land führt. Das Wasser war braun dreckig. So dreckig das man schon nach 2 cm Wassertiefe nichts mehr erkennen konnte. Auf der Gegenüberliegenden Seite war schon die nächste Stadt zu sehen.

Wir wollten gerade aufbauen, da parkte auf einmal neben uns ein Transporter mit 3 Männern drin. Sie stiegen aus und sahen sich auch in der Gegend um. Wir wunderten uns schon was das für Leute sind und warteten erst einmal ab mit Aufbauen. Aber sie fuhren nicht weg. Im Gegenteil, sie fingen auch an auszupacken… Angeln. Aha, es waren also Fischer. Na dann. Besser als Meuchelmörder. :)
Nach ein paar Minuten hielt einer der Männer eine Bierflasche in unsere Richtung und sagte etwas, das wir nicht verstanden. Also sind wir hin. Julia versuchte ihm zu erklären das sie keinen Alkohol trinkt. Aber Juan, so hieß er, verstand nicht, oder wollte nicht verstehen. Ich dagegen nahm eine Flasche an und bedankte mich :)

Wir kamen ins Gespräch. Dabei kam raus das Marko, einer der Männer, seid 8 Jahren in Deutschland arbeiten geht. So genau habe ich es nicht verstanden, aber wie es aussieht immer mal wieder. Also mal in Deutschland lebt (in Plauen) und mal in Portugal. Er sprach sogar sehr gutes Deutsch.
Juan arbeitet auch des Öfteren mal im Ausland. In Deutschland und in der Schweiz. Sprach aber kaum Deutsch. Von dem anderen Juan haben wir nicht viel erfahren, er war auch recht ruhig.

Die Jungs versorgten uns nun rührend mit Bier und luden uns sogar zum Grillen ein. Es wurde ein echt guter Abend mit den 3en. Wir haben recht viel geredet, wobei der Einfachheit halber am meisten mit Marko. Juan versuchte seinerseits immer mal wieder mit Portugiesisch und Zeichensprache uns etwas mitzuteilen, wovon wir meistens nicht viel verstanden. Schade eigentlich, auch wenn er nicht so aussah, war er anscheinend doch ein sehr netter und lieber Mensch, so wie die anderen beiden auch.

Nach diesem ungewöhnlichen Abend mit den 3 Portugiesischen Anglern, haben wir uns ins Bett gemacht. Die 3 wollten am morgen um 5-6 Uhr schon wieder abhauen und so verabschiedeten wir uns schon mal von ihnen.
In der Nacht das gleiche Spiel wie am Vortag. Es war Schweineheiß im Auto in der Nacht. Türen konnten wir diesmal aber nicht wirklich aufmachen, da der Platz voll von Mücken war. So haben wir Julias Fenster mit Mückennetz bespannt, damit wir wenigstens eines aufmachen können.
Mir kam dann auch langsam die Erleuchtung warum es Nachts im Auto immer so heiß war, obwohl es draußen schon angenehm kalt war und wir auch schon die Türen vorher zum Auslüften offen hatten. Ich denke die Quelle diesen Übels sind die Flüssigkeiten, die wir im Auto transportieren. Diese heizen sich am Tag auf. So auf die 40-45 Grad Außentemperatur. Und am Abend wird es wieder abgegeben. Und zwar im Auto. Und wir haben einiges an Flüssigkeit im Auto. 13 Liter Flüssigkeit im Chemieklo, zig Liter an Trinken, 10 Liter Wasser im Waschkanister. Das sind nur die großen Mengen. Dazu noch die Kühltruhe, die ab und zu mal Kühlt und wärme abgibt.
Ich denke hier ist unsere Nächtliche Hitze zu suchen. Nur können wir das schlecht ändern. Das Trinken brauchen wir, das Chemieklo auch und das Wasser zum Waschen ist auch nützlich.

Naja, wir haben es dann irgendwann geschafft einzuschlafen.

06.07.2013

Wie vermutet war auch diese Nacht sehr heiß. Ich bin des Öfteren schweißgebadet aufgewacht, auch ohne Albtraum. Und draußen war es schon wieder dabei sich aufzuheizen. Die Sonne schien natürlich schon. Unsere Angler waren auch noch da. Die Nacht war nicht sehr erfolgreich für sie und sie versuchten weiter ihr Glück.

Wir packten relativ schnell zusammen, sagten noch mal Tschüss zu den drei und sind dann weiter. Weiter Richtung…  nächstem Mc Donalds. Der befand sich in der nächsten Stadt. Die die wir in der Nacht gesehen haben. Auf der anderen Seite des Flusses.
Dort angekommen stellten wir jedoch fest das es dort keinen Mc Donalds gab. Und wenn, dann in einem Einkaufzentrum… ohne ersichtliche Parkplätze. Zudem war an diesen Tagen irgendein Fest in der Stadt und die halbe Stadt war abgesperrt. Also auf zum nächsten, mit Mc Drive.

Der nächste war dann auch gleich schon mal 10 km weiter. Zum Glück in die richtige Richtung… gen Norden. Wir erreichten den Mc Donalds gegen 10 Uhr. Um 11 machte er aber erst auf. Zum Glück standen draußen die großen Sonnenschirme. So haben wir uns schon mal in den Schatten gesetzt und angefangen zu schreiben. Ich hing mal wieder mit dem Schreiben hinterher und Julia hat sich dann ein Plätzchen mit WiFi Empfang gesucht, was so ziemlich nur vor der Eingangstür zu finden war… zumindest für Sie.

Um 11 machten sie dann endlich auch auf und wir sind dann nach drinnen gezogen. Einen Sitzplatz mit Steckdose gesucht und gleich mal unsere Verteilerdose angeschlossen und alles dran gehängt was geladen werden musste… Laptops, Batterietanks, Kameraakkus (für meine Taschenkamera habe ich immer noch kein 12 Volt Ladegerät). Natürlich haben wir auch wieder die Mc Donalds Toilette in Anspruch genommen :)

Interessant war hier der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur. Innen war es so kalt das ich gefroren habe. Als ich dann mal zum Rauchen nach draußen wollte, hat es mich bald erschlagen, so warm… heiß war es. Das Auto zeigte eine Außentemperatur von 45 Grad und die Innentemperatur war außerhalb der Skala.

Wir haben diesen Tag mal wieder bei Mc Donalds verbracht. Erst um 17 Uhr rum sind wir dort los. Ein paar Kilometer wollten wir wenigstens noch schaffen, an dem Tag. Das haben wir dann auch noch. Bis zu einem Waldsee irgendwo in Portugal. Ich hatte die Hoffnung dass man hier vielleicht mal Baden gehen könnte und dabei gleich noch eine Dusche spart. Leider war das Wasser auch hier total braun und ekelig. Direkt neben dem See war auch noch ein Picknick Platz, der selbst in der Nacht um halb 10 noch gut besucht war. Das erledigte sich jedoch innerhalb von ein paar Minuten und wir waren schlussendlich allein dort am See. Von ein paar Glühwürmchen mal abgesehen. Echt cool die Teile. Hatte ich vorher noch nie so wirklich gesehen.

Wir haben dann noch aufgebaut und sind ins Bett gegangen. Es war mal wieder schön heiß in unserer Privatsauna…

07.07.2013

Die Nacht endete recht früh. Diesmal nicht von der Hitze sondern weil der Picknickplatz schon am Morgen wieder Bevölkert wurde. Als wir gegen 9 aus dem Auto lugten, waren die Parkplätze um uns herum schon gut gefüllt. Die ersten Schleppten schon Grillzeug auf den Platz und belagerten die ersten Sitzplätze. Im Minutentakt kamen neue Autos auf den Platz gefahren. Es wurde ein Fußballfeld aufgebaut und 2 Spanferkel waren bald über 2 riesen Grills aufgespießt. … Ich glaube wir haben irgendeinen Feiertag verpennt.

Wir haben abgebaut, bevor der Trubel noch zu viel wurde. Nach einem kurzen Spaziergang am See sind wir dann auch gefahren. Natürlich hat die Technik mal wieder gestreikt. Es dauerte einige Minuten und Kilometer bevor Inge und der GPS Tracker korrekt arbeiteten.

Wir hatten aber noch immer nicht geduscht oder gebadet und unser Berg mit dreckiger Wäsche wuchs auch. Wir brauchten also einen Waschsaloon für unsere Wäsche und eine Dusche für uns. Mein Lösungsvorschlag war einen Campingplatz anzufahren. Die haben immer beides, Dusche und Waschmaschinen. Eine Dusche zu finden ist nicht immer soo schwer, aber einen Waschsaloon zu finden kann schon schwieriger ausfallen.

Wir haben dann bei einem Campingplatz angehalten und haben gefragt ob wir unsere Wäsche waschen könnten und auch mal die Dusche benutzen können. Die Dame hinter dem Tresen meinte nach reichlicher Überlegung (scheint keine Alltägliche Frage zu sein) das sie uns als Tagesbesucher rein lassen könnte. Würde 3,75 Euro pro Person kosten. Wir fragten dann mal interessehalber was es kosten würde wenn wir eine ganze Nacht bleiben würden. 2 Leute und 1 Auto… 12,50 Euro. Da haben wir nicht lange überlegt und sind gleich ganz geblieben. Für so schmales Geld, was soll es.

Der Campingplatz war ok. Leider wenig Schatten, in der Portugiesischen Sonne. Wir haben dann doch noch einen gefunden. Zwischen ein paar Bäumen, direkt neben den Waschräumen. So hatten wir den ganzen Abend noch Schatten. Es war ja erst um 5 rum.

Erst einmal haben wir die Wäsche in die Maschine gehauen und uns dann den nahen Strand angeschaut. Er war ca. 200 Meter vom Campingplatz entfernt. Zu Fuß in ein paar Minuten zu erreichen.
Ein riesiger Strand. Bestimmt 50 Meter breit. Da Sonntag war, war er auch gut besucht. Viele Menschen haben sich hier in der Sonne geaalt. Besonders komisch fand ich das direkt am Wasser auch recht viele Menschen standen. Aber sie standen da nur und das war es. Im Wasser waren nur 2-3 Leute. Aber direkt davor standen vielleicht 100. Es sah aus als würden sie auf etwas warten… nur auf was, das weiß ich nicht.
Wir blieben da einige Minuten auch stehen und ich beobachtete das ganze ein bisschen. Aber nichts. Die Leute standen da und keiner ging rein. Sehr komisch…

Den Weg zurück haben wir uns mit einem Eis vom Kiosk versüßt. Das beste was man machen kann, bei der Hitze. Die Waschmaschine war auch fast fertig. Wir mussten noch 10 Minuten warten und dann konnten wir unsere Wäsche gleich mit zum Auto mitnehmen und dort aufhängen. Dann waren wir an der Reihe. Duschen… immer wieder ein Erlebnis … bei den Duschen hier. Aber wenigstens hatten sie normale Wasserhähne und nicht solche Druckknöpfe, die das Wasser nach 10 Sekunden wieder abstellen. So konnte ich mal wieder ausgiebig Duschen.

Und dann das Highlight des Abends… Grillen. Das erste mal auf der Tour haben wir Julias coolen Minigrill ausprobiert. Auf dem Weg hatten wir noch bei Lidl angehalten und Grillfleisch besorgt. Das sollte uns den Grill füllen… und tat es dann auch. Gut, teilweise etwas dunkel geraten… hat es doch sonst aber sehr gut geschmeckt :)
Nach diesen schönen Abend ging es dann ins Bett. Die Wäsche ließen wir diesmal draußen hängen, damit sie am morgen trocken ist.

08.07.2013

Endlich mal eine Nacht in der wir angenehm durchschlafen konnten. Zumindest bis am Morgen die Sonne auf das Känguru schien. Dann war es vorbei mit der Kühle und das Auto erhitzte sich innerhalb von Minuten. Aber trotzdem war es eine gute Nacht. Endlich mal wieder durchgeschlafen.
Und wir ließen auch den Morgen langsam angehen. Schön relaxed.
Langsam Wäsche abnehmen, Auto umbauen und noch mehr relaxen.

Dann gingen wir noch in die Bar, wo es Internet gab… und einen Kaffee. Später entschieden wir uns sogar noch etwas dort zu essen. Das dauerte allerdings etwas länger und so verließen wir den Platz mit Verspätung. Um 1 hätten wir spätestens Auschecken müssen. Halb 2 waren wir aber erst am Ausgang. Gab zum Glück keine Nachzahlung oder so. Wir bezahlten unsere 12,50 Euro und fuhren. Heute in Richtung Santiago de Compostela, welches bereits in Spanien ist. Das wir es so weit heute nicht schaffen würden, war klar. Aber die Richtung stimmte schon mal :)

Nur war da schon wieder so eine Sache… wir hatten noch nicht eine Postkarte aus Portugal verschickt. Wir hatten noch nicht einmal einen Stand gesehen wo Postkarten verkauft werden. Irgendwie ist Portugal ein sehr komischer Staat. In jedem anderen Land wird man Bombardiert mit Souvenirs und Postkarten. In Portugal muss man anscheinend stark danach suchen. Und wir sind keine 200 Km mehr von der Grenze weg.
Eine Idee, eine Touristeninformation. Die müssten sowas ja haben oder zumindest wissen wo man sowas bekommt. Also haben wir bei der nächst besten angehalten. Das war in Povoa de Varzim.

Wir erklärten der netten Dame in der Touristeninformation das wir dringendst Postkarten brauchen und wo man sowas findet. Sie selbst hatte leider keine auf Anhieb da, erklärte uns aber wo man den welche finden könnte und drückte uns auch noch einen Stadtplan in die Hand. Also ließen wir unser Känguru auf dem Parkplatz der Touristeninformation stehen (es gibt einen kostenfreien Parkplatz für die Touristeninformation) und liefen in die Stadt. Erst blieb unsere Suche erfolglos. Mal gab es nur 2 verschiedene (hässliche) und meist gar keine. In einem Bücherladen dann die ersten Fundstücke. Später am Strand dann eine noch bessere Auswahl. Wir deckten uns gleich mit Ausreichend Karten ein. Denn Portugal ist eigentlich eine wichtige Station auf unserer Reise. Es ist der Umkehrpunkt. Weiter in Richtung Westen geht es nicht mehr. Der Atlantik versperrt den Weg. Also fahren wir vom Süden in den Norden und dann zurück Richtung Osten. Über Nordspanien, Nordfrankreich zurück nach Deutschland. Vielleicht noch 1-2 Tage Luxemburg und Belgien.

Aber jetzt hatten wir erst einmal Postkarten. In einem Souvenirshop haben wir es auf ganze 30 Minuten Aufenthalt gebracht.  Hier noch geguckt und da noch geguckt. Und dann das noch gefunden und das noch gefunden. Man man…
Nach der Einkaufstour (für Touristen) ging es zur Touristeninformation zurück. Ielva, die nette Dame dort, hatte auch noch ein paar Karten für uns gefunden. Und so machten wir es uns dort erst einmal Gemütlich und schrieben unsere Postkarten, damit wir sie gleich auch noch verschicken können. Jetzt hatten wir ja auch Portugiesische Briefmarken. Sie müssen also weg, die Karten.

Als wir endlich fertig waren mit schreiben, war es auch schon fast um 7. Um 7 würde das Büro auch schließen. Aber irgendwie haben wir uns total mit Ielva verquatscht. Noch über dies und das geredet… und total die Zeit vergessen. Als noch andere Touristen um halb 8 das Büro betraten, viel uns auf das es eigentlich schon sehr spät ist. Aber es war auch schön mit Ielva zu reden. Eine sehr nette und interessante Frau. Wir haben Kontaktdaten getauscht.

Um die Uhrzeit machte es auch nicht mehr viel Sinn noch groß weiterzufahren. Wir suchten uns ein nettes Fleckchen, nur 5 km weiter, und blieben dort. Ein etwas einsames Fleckchen, zum Glück mal wieder. Es gibt hier zwar ein Hotel, aber das ist mehr zu als offen. Der Strand ist auch hier riesig und nicht so voll.
Wir haben uns noch den Sonnenuntergang am Strand angesehen… Traumhaft. Wie die Sonne blutrot im Meer versinkt. In Zypern geht sie ja leider nie im Meer unter, jedenfalls nicht in Limassol.

Dann haben wir uns im Hotel, durch einen Kaffee, das Wifi Passwort besorgt und ich schreibe hier noch während Julia schon Seelig schläft. :) … Werde ich jetzt auch tun.

Liebe Grüße
Gordon


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Tarifa

03.07.2013

Der Wecker klingelte um kurz vor 8. Tauchen ist ein tolles Hobby… aber die frühen Zeiten sind echt mies. Wir haben es irgendwie, nach weiteren 15 Minuten, aus dem Bett geschafft. Ich hatte in Erinnerung das der Mann vom Tauchshop gesagt hatte das es um 9:30 los ging. Als wir um kurz nach 9 immer noch nicht fertig waren, habe ich noch mal angerufen und bescheid gesagt. Da meinte er das es erst um 10 losgeht. Hab ich mich wohl verhört.

Um kurz nach halb 9 waren wir dann an der Tauchschule. Hier war das Gewusel schon im vollem Gange. Wir uns schnell den Chef gesucht und uns vorgestellt. Die Leute waren (wie so ziemlich alle Taucher) sehr nett und haben uns erst einmal ein bisschen eingewiesen. Dann ging es ans Ausfüllen der üblichen Papiere (Tauchfähigkeit, Krankheitsbilder (die man hoffentlich nicht hat) und Unterschreiben das, falls man absäuft, keine Schuld der Tauchschule gibt). Dann noch schnell eingekleidet und schon ging es los. Man wartete bereits auf uns Trödler. :)

Es ging los mit einem kleinen Boot. Wir waren ungefähr 8 Taucher plus 3 Instrukteuren. Wir bekamen Moritz. Moritz ist ca. in meinem Alter und eigentlich aus der Schweiz. Das begrüßten wir sehr, da wir so mit ihm in Deutsch alles durchsprechen konnten. Wir fuhren natürlich nicht zu dem Wrack, das der Mann am Telefon am Vortag versprochen hatte. Es wurde ein Tauchplatz dessen Namen ich schon wieder vergessen habe.

P1000701 (Kopie)Dann erreichten wir den Tauchplatz am südlichen Ende der Insel. Hier machten wir an einer Boje fest und auf ging es.
Ich hatte mal wieder Probleme mit dem Druckausgleich in den Ohren und musste langsam machen. Julia hatte ein ganz anderes Problem, sie hatte zu wenig Blei mit und kam nicht runter. So musste Moritz sie – im Schlepptauch – nach unten ziehen. Dann ging es aber und nach ca. 10 Minuten waren wir alle unten am Grund angekommen.
Die Sicht war mies. Überall Sedimente, die die Sicht auf ca. 10 Meter reduzierten. Vielleicht sogar weniger. Und das Wasser war kalt. 17 Grad unten, 18 oben. Atlantik ist halt nicht mehr das Mittelmeer. Obwohl… hier ist es ja 50/50 von beidem. Natürlich hatte ich weder Handschuhe noch eine Taucherhaube dabei. Aber ich war tapfer :) Und nach einigen Minuten ging es dann auch.

Wir tauchten also ab in die Tiefen der Straße von Gibraltar… naja, zumindest bis auf 30 Meter. Viel sahen wir nicht. Nur die (gleichen) Fische sind hier um einiges größer als in Zypern. Wir haben 2 große Krebse gesehen (erschreckend) und ein paar Fische. Das war’s.
Der Tauchgang inkl. Sicherheitsstop dauerte 44 Minuten. Enttäuschend.

Es ging zurück aufs Boot und dann zurück zum Hafen und zum Tauchshop. Viel Zeit zum Verschnaufen blieb nicht, denn nur wenige Minuten ging es schon los zum 2. Tauchgang. In der Zwischenzeit habe ich mich noch erkundigt wann wir vom 2. Tauchgang wieder zurück sind und uns dann für das 17 Uhr Whale Watching angemeldet.
Und schon ging es wieder zum Boot. Diesmal fuhren wir noch um die Insel rum, zur Atlantikseite. … Kälter wurde das Wasser hier zum Glück aber nicht noch. Wärmer aber auch nicht.

Moritz meinte das wir diesmal vielleicht ein Wrack von einem alten Dampfkesselboot sehen. Obwohl da auch nur noch die Kessel zu sehen wären.
Es ging also wieder ins Wasser. Diesmal hatten wir recht starke Strömung. An diese mussten wir uns erst einmal gewöhnen, konnten sie dann aber gut nutzen um uns treiben zu lassen. Ich habe diesmal einen recht fetten Tintenfisch gesehen (die anderen beiden sind einfach drüber weggeschwommen). Dazu gab es noch diverse Schneckenarten und wieder die gleichen Fische (nur größer halt).
Das Dampfkesselboot haben wir wieder nicht gesehen. 2 Tauchgänge ohne ein ersehntes Wrack.

Zurück am Tauchshop nutzten wir erst einmal die Duschen, die es dort gibt. Ein Segen! Und sogar Seifen und Shampoo-Spender gibt es in den Duschen. Dieser Service ist für uns Gold wert. So konnten wir endlich mal wieder vernünftig Duschen und so eine heiße Dusche nach dem Tauchen im „Atlantik“ ist echt was feines. Frisch ging es dann an den schlechten Part der Sache (für uns)… das Bezahlen. 37,50 Euro pro Tauchgang und Nase. Eigentlich ein guter Preis. Aber für Low-Bugdet Reisende wie uns, ein Vermögen. Dazu holten wir gleich noch ein paar Postkarten und bekamen noch ein paar Werbepostkarten dazu. Also bin ich knapp 80 Euro für einen halben Tag losgeworden. Dafür war ich aber mal in der Straße von Gibraltar tauchen :)

Ich kann Yellow Sub in Tarifa nur empfehlen. Die Leute dort sind sehr nett, gutes/perfektes Deutsch und English. Das Equipment war gut und man war immer bemüht zu helfen. Leider konnten sie die Tauchplatzversprechen nicht halten, das ist ein dickes Minus für mich, da ich gern Wracks betauche (Unterwasserlandschaft gibt es überall… aber Wracks sind die wahren Schätze). Aber alles in allem ist die Tauchschule gut. Besonders die Duschmöglichkeit fand ich ein dickes Plus.

Danach ging es noch kurz zum Auto zurück. Klamotten wechseln, Kameras einpacken und Tauchzeug auspacken. Und schon mussten wir wieder los, zum Whale Watching mit Firmm. Bevor es los ging, gab es noch eine halbe Stunde eine Informationsrunde zum Thema. Das fand ich sehr gut, auch wenn ich nicht viele neue Informationen daraus ziehen konnte.
Es wurden die lokalen Delfin und Walarten vorgestellt und etwas zu ihnen gesagt. Der Große Tümmler, Blau-Weiße Delfine, gewöhnliche Delfine, Grindwale, Pottwale, Finnwale und Orcas. Das ist eine ganze Menge und viel mehr als ich dachte. Zu jedem Tier wurden ein paar Worte gesagt und besonders hat mir gefallen das die Mitarbeiterin auch angesprochen hat, warum Delfine nichts für die Gefangenschaft (in Delfinarien z.B.) sind. Leider ist das Thema dann doch etwas kurz ausgefallen. Aber besser als nichts.
Natürlich wurde auch die Organisation kurz vorgestellt und etwas zur Straße von Gibraltar gesagt. Das durch das Aufeinandertreffen der 2 Meere und die Strömungen optimale Bedingungen für das Futter der Wale geschaffen sind und das sie deswegen kommen. Es wurde auch angesprochen das hier der Tunfisch durchzieht und das dieser in Massen für den japanischen Markt gefangen wird (für Sushi zum Beispiel)… noch bevor er laichen kann. Also bevor er sich vermehren kann. Japan… da ist es wieder. Erinnert mich stark an die Japanische Walfangflotte in der Arktis und das wohl berühmteste Dorf in Japan (für mich und viele andere Delfinfreunde)… Taiji. Wo jährlich zehntausende Delfine abgeschlachtet werden… für Delfinarien und für… nichts. Delfinfleisch enthält höhere Mengen an Quecksilber und es ist gefährlich es zu essen.

Nach der Informationsstunde ging es dann auf das Boot. Ich weiß nicht wie viele Leute in der Gruppe waren, aber es waren einige. 50 vielleicht.
Ich hatte mir den Platz ganz vorn ausgeguckt, direkt am Bug. Ich wollte nicht irgendwo in der Menschenmenge stehen, wenn etwas gesichtet wird. Ich wollte einen Wal sehen und nicht den Kopf meines Vordermanns. Der Mann auf dem Boot gab mir ein Zeichen das es möglich ist, aber erst später. Nachdem wir ablegten, wusste ich auch den Grund. Wir fuhren erst einmal gegen den Wind. Die aufspritzende Gischt spritzte das Wasser selbst bis zum hinteren Ende des Bootes. Würde man da jetzt draußen am Bug stehen, wäre man innerhalb von Sekunden total nass. Also warteten wir geduldig und schauten uns die vorbeiziehende Landschaft an.

Dann endlich drehte das Boot Richtung Süden, Richtung Afrika. Nun durften wir auch raus und ich ergatterte mir den Platz den ich wollte. (Fast) genau am Bug. Genau am Bug ging nicht, da hier die Prellbojen hingen (oder wie auch immer die Ballons heißen). Klasse Aussicht. Aber trotzdem noch ein wenig nass.  Ich hatte gerade meine Kamera mit dem dicken 300er Objektiv rausgeholt und angelegt, als uns eine Welle traf… *patsch* alles nass. Ich verstaute die Kamera lieber gleich wieder im Rucksack und hielt nur noch die GoPro in der Hand. Die ist wenigstens Wasserdicht und kann keinen Schaden nehmen. Wäre ja doof wenn ich hier noch meine Kamera Schrotte. Und dann hieß es warten, suchen und gucken.

Wir kamen recht nah an Marokko ran… Afrika. Ganz nah. Das war Julias Ziel. Ganz nah an Afrika. … Mir war Afrika in dem Moment sowas von egal. Ich wollte endlich mal einen Wal sehen. Um so größer und beeindruckender, um so besser. Aber es passierte nichts. Ich stand vorn am Bug und guckte und 2 Mitarbeiter von Firmm standen oben im Ausguck und suchten (ein paar von den anderen Leuten starrten sicher auch gebannt auf das wellige Meer). 2 Stunden lang kurvten wir durch das Meer. Bis der Kapitän plötzlich nach Norden abdrehte, in Richtung Tarifa. Da wusste ich das es es zurück ging. Jetzt oder nie… und starrte weiter auf das wellige Meer. Afrika hinter uns, links die tiefstehende Sonne, die sich im Meer spiegelte und somit doppelt blendete, rechts das Mittelmeer mit einigen riesigen Containerschiffen und gerade zu Spanien. Die Wellen klatschten gegen das Schiff, vereinzelt so stark das die Gischt über das Vorderschiff spritzte. Nass war ich schon lange. Meine Hose, Shirt und der Rucksack trieften. War mir egal, ich wollte jetzt heute einen Wal sehen… oder wenigstens Delfine. Wal aber lieber. Auch die Befürchtung eventuell Krank zu werden, auf der Reise nicht so toll, hatten keine große Einflusskraft darauf.

Circa 20 Minuten später gab mir der Mitarbeiter zu verstehen das ich doch jetzt auch rein solle (ich war seid geraumer Zeit der letzte dort vorn). Wir liefen in den Hafen ein… ohne irgendetwas gesichtet zu haben. Welch Enttäuschung. :(
Natürlich ist es klar das es keine Garantie gibt. Die gibt es nie, wenn man Tiere in der Freiheit erleben möchte. Und ich finde es schöner Tiere in Freiheit nicht zu sehen, als sie Eingesperrt mit Sicherheit sehen zu können. Dieser Standpunkt hat mir dann Teilweise auch wieder zum Lächeln verholfen. Teilweise stand ich auch dort vorn und habe für mich gegrinst… Weil ich keine Wale oder Delfine gesehen habe… denn das bedeutete das sie frei sind!
Ein Zwiespalt könnte man sagen. Traurig und Glücklich gleichzeitig, das ich keine geliebten Wale gesehen habe.

Es ging also zurück zur ‚Basis‘. Die Stiftung gibt in dem Fall das man gar nichts auf einer Fahrt sieht, kostenlos ein neues Ticket. Geld zurück gibt es leider nicht. Da wir aber am nächsten Tag schon wieder weiter wollten, nützte uns ein neues Ticket nichts. Zumal es am nächsten Tag von Algeciras, um 15 Uhr, losgehen sollte. Das wäre ein Umweg noch dazu. Wir nahmen die Tickets trotzdem. Man weiß ja nie. Vielleicht könnten wir sie noch verticken.

Nach der Tour sind wir wieder zum Auto. Ich musste die nassen Klamotten loswerden, bevor ich mir wirklich noch was weg hole. Zum Abschluss des Tages wollten wir noch eine Kleinigkeit essen und schauen ob wir irgendwo ins Internet kommen. Die Wahl viel auf ein kleines Restaurant gegenüber vom Hafen. Internet gab es nicht, dafür etwas zu essen. Nicht die große Auswahl, aber besser als nichts. Meine Wahl viel, mal wieder, auf Gnocchi. Waren sehr lecker.

Nach einer Weile kamen ein paar Österreicher an den Nebentisch. Julia hat sie gleich mal angehauen wegen der Karten. Sie hätten es gern gemacht, sind aber auch am nächsten Tag abgereist. Es war ein sehr nettes Pärchen Mitte 20 aus Wien. Sie haben uns auch gleich einen Schlafplatz in Wien angeboten, falls wir mal da wären. Fand ich ja süß und komisch zugleich… fremden Menschen nach 5 Minuten die Couch zum Schlafen anzubieten.
Wir haben uns noch eine Weile unterhalten, bis ich dann müde wurde und zum Auto wollte. Außerdem finde ich es unhöflich Menschen beim Essen vollzuquatschen.

Wir sind dann zurück zum Auto und das war es für den Tag. :)

04.07.2013

Die Nacht war ruhig und so startete auch der Tag. Ruhig.
Als erstes Stand ein Rundgang in der Stadt auf dem Plan. Wir hatten noch 3 Karten für Whale Watching zu verkaufen. Unsere Reisekasse würde es uns danken.
Also ging es auf in die Innenstadt. Die meisten Bars und Restaurants waren noch geschlossen. Erste Station war das Postamt. Hier sollte es ja zumindest eine Deutsche Bank sein, wenn auch ohne Geldautomat. Also ab an den Schalter. Leider handelte es sich um die spanische Deutsche Bank, da gibt es kein Geld für Julia… witzig hmm?
Naja, so ging es in das nächste Cafe mit Internet. Das funktionierte mehr schlecht als recht. Aber es ging einigermaßen. 2 weitere Versuche unsere Karten unter die Leute zu bringen scheiterten auch.
Und ich kontrollierte mal wie meine finanzielle Verschwendung voran schreitet und bin ja bald umgefallen. Ich hatte weitaus mehr ausgegeben als mir klar war. Eigentlich befand ich mich schon an der Budgetgrenze. Ausgaben die nicht direkt was mit der Reise zu tun hatten (z.B. das Solarsystem) noch gar nicht mit eingerechnet. Somit ist jetzt Sparkurs angesagt… und noch mehr Notwendigkeit die Karten wieder zu verkaufen. Aber es findet sich einfach keiner :(

Auf dem Rückweg gingen wir noch mal am Hafen vorbei, wo das Büro von Firmm ist. Vielleicht stehen ja gerade ein paar interessierte Touristen davor. Leider war dort niemand. Aber bei der Tauchschule, die direkt daneben ist, war noch was los. Also hab ich spontan mal Moritz darauf angesprochen… und hatte Glück. Er kannte das schon und wollte sowieso bald mal wieder Whale Watching machen. Na super. So haben wir ihm zu günstigen Karten verholfen und er hat unsere arme Reisekasse wieder aufgestockt. Mission erfolgreich :)

Wir sind dann zum Auto zurück, haben gepackt und sind losgefahren. Richtung Portugal, das Westende unserer Reise. Für heute Abend hatte ich mir einen netten Platz an der Südküste ausgeguckt. Faro. Hier gab es einige Lagunen… viele sogar. Am äußersten Punkt vermutete ich wenig Verkehr und ließ Inge uns dort hinbringen.

Der Weg dorthin war heiß. Wir fuhren erst einmal nach Norden, ins Inland Spaniens. Bis nach Sevilla und dann nach Westen nach Faro. Wir hatten unterwegs noch nie einen so heißen Tag. Das Thermometer im Auto zeigte max. 45 Grad im Auto. Fenster aufmachen brachte auch nichts mehr. Der Wind selbst hatte die gleiche Temperatur. Wir gingen ein.
Dafür sahen wir auch etwas Wundervolles. Inmitten dieser heißen Landschaft hatten Störche die Höhen erobert. Auf fast jedem Strommast waren Storchennester. Auf den großen Masten sogar bis zu 4-5 auf einem einzigen Mast. Nebeneinander, übereinander… wie gerade Platz war. Manchmal waren sogar große Verkehrsschilder bevölkert. Das ist echt grandios zu sehen.
Ich kann mich noch daran Erinnern wie früher, in meiner Kindheit, in meiner Heimatstadt ein Storchennest auf einem Schornstein in der Stadt genistet haben. Irgendwann kamen sie dann nicht mehr. Und irgendwann war dann das Nest nicht mehr da. Ich kann mich gerade nicht einmal mehr daran erinnern ob es den Schornstein nun überhaupt noch gibt.
Aber hier, hier gibt es sie in Massen. Und das ist irgendwie wundervoll. So viele Störche auf einem Haufen. Echt cool!

Wir haben die 400Km am Abend hinter uns gebracht und trafen bei der Dämmerung an dem Ort ein, den ich Inge vorgegeben hatte. Leider war er nicht so einsam wie ich erhofft hatte. Den Flecken hatten die Portugiesen auch schon entdeckt und fleißig Ferienhäuser hingesetzt. Das es schon spät war haben wir uns das trotzdem mal angeschaut und uns in einer Parklücke postiert. Nur Portugiesische Kennzeichen, also wohl kein Touristenhäuser. Eher was Einheimisches. Nun vielen wir auf.

Wir sind noch in ein Cafe in der Nähe und ich habe noch ein Bier getrunken und wir haben ein wenig den nächtlichen Ausblick genossen. Vor uns eine Lagune, in der sich die Lichter des Flughafens spiegelten, der sich direkt dahinter Befindet.
Danach haben wir einfach aufgebaut und sind ins Bett.


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